Den Berg erklimmen

Eine Bergwanderung ist eines der bildlichsten Darstellungen, die manchmal eine gewisse Lebenssituation beschreiben kann.

Was benötigt man für eine gute Bergwanderung? Gutes Schuhwerk, bequeme Kleidung, einen Rucksack mit Trinken und Essen, Motivation, gute Kondition, und den Blick für die Schönheit der Natur, aber vor allem den Blick auf sich.

Die Wege sind oft steinig und uneben, man spürt, dass man sich sehr konzentrieren muss, damit man den Halt nicht verliert. Andere Wege sind weich und man fühlt sich gut getragen. Es ist eine Erholung für die Füße, den Körper und das innere Gleichgewicht. Und natürlich ist der Weg nach oben auch steil, ja manches mal sehr beschwerlich. Kleine Pausen zur Stärkung sind notwendig, um das Ziel erreichen zu können.

So ist es mit dem Leben auch. Da saß ich nun in der Klinik. Meine Seele sollte gesunden. Es fühlte sich wie ein steiler Berg an. Ich fühlte mich noch nicht in der Lage, einen Berg zu erklimmen. Keine Kraftreserven für Steigungen und festen Halt hatte ich auch nicht unter den Füßen. Und dennoch zog es mich ständig raus in die Natur. Jetzt hatte ich doch Zeit für solche Dinge! Wenn nicht jetzt, wann dann?

Das Einatmen von frischer Luft, die Schönheit der Natur, ohne einen Druck, ja es kam mir fast schon fremd vor. Ich war mir sicher, dass ich auf diesen Berg wollte, von dem alle sprachen und der so nah lag. Um es vorweg zu nehmen- ich bin ihn zweimal gegangen. Die erste Wanderung war zeitlich zu spät, so dass wir für den Rückweg die Seilbahn nehmen mussten und somit das Gipfelkreuz verwehrt blieb. Und genau deshalb musste ich für mich ein zweites Mal dort rauf. Ich wollte unbedingt bis oben kommen. Der erste Weg rauf, stand dem zweiten Weg aber in nichts nach. Es war sogar die erfrischendere Erfahrung, weil man noch unbedarf vorwärts ging.

Sinnbildlich ist es eins zu eins genau das, was ich für mich tun musste. Der Alltag hatte mich eingenommen und ich musste gesund werden. Der Weg war mehr als steil und steinig. Es war nicht damit getan, die frische Luft einzuatmen und die schöne Natur zu genießen. Mancher Baum musste erst nochmal gefällt werden, um zu sehen, wo die Spuren in den Jahresringen ihre Kerbe hinterlassen hatte. Mancher Stein lag im Weg und ließ sich nicht mal so eben mit dem Fuß zur Seite kicken, damit der Weg gerade und sichtbar wurde. Manchmal wollte ich Zuviel auf einmal. Sich mit dem eigenen Leben auseinandersetzen, bedeutet harte Arbeit und der Weg zum Ziel ist steil. Es fließen Tränen, man zweifelt, man ist erschöpft und möchte schlafen. Aber irgendwas zog mich immer wieder dorthin, das Gipfelkreuz zu erreichen. Was war es, dass mich so dorthin zog?

Ich wollte mein altes Leben wieder haben. Die Leichtigkeit mit der ich sonst alles gemeistert hatte. Was man über einen längeren Zeitraum verloren hat, lässt sich nicht in weniger Zeit wieder aufleben. Jedoch war der Klinikaufenthalt ein sicherer Boden unter den Füßen. Ich hatte das große Glück mit tollen Menschen dort zu sein, gutes Bodenpersonal an meiner Seite zu haben und alles was man benötigte um der Seele eine kleine Grundlage zu bieten, war ebenso vorhanden. So konnte ich mich ausschließlich auf mich und meinen Weg konzentrieren.

Vielleicht lag es daran, dass ich genau deswegen am Anfang zu schnell zu viel wollte. Da war die leichte Abfahrt mit der Seilbahn doch genau das Richtige um mich auf den Boden der Tatsachen, sanft und doch leicht schaukelig , zurückzubringen.

Der Tag sollte kommen, um ein zweites Mal dort hinaufzugehen. Die letzte Etappe zum Gipfelkreuz zog sich und war sehr anstrengend. Felsig und von Steingeröll umgeben. Immer wieder dachte man, dass man es doch bald geschafft haben müsste, aber es nahm irgendwie kein Ende. Doch endlich war ein Ende in Sicht. Ein letzter kleiner Fels lag vor mir. Es war ein ganz schmaler Pfad, der um den Felsen herum führte. Ein dickes Drahtseil sollte der sichere Halt sein. Einen Moment durchatmen, gut festhalten und los. Das Drahtseil ließ Spielraum übrig und brachte mich zum wanken. Es war mir nicht möglich, die letzten Meter hinauf zu gehen. Da saß ich nun in einer kleinen Kuhle, umgeben von Felswänden, ein Flugzeug flog ganz nah an mir vorbei und machte die schon erreichte Höhe sehr deutlich. Ich weinte. Ich weinte, weil ich das Ziel vor Augen hatte und nicht erreichte.

Es war ein entscheidender Satz einer Freundin, der mir am Abend den inneren Frieden mit dieser Situation wiedergab. Sie sagte: „ Gabi, vielleicht müssen wir nicht immer bis ganz nach oben, um ein Ziel erreicht zu haben!“ Sie hatte so recht. Ich hatte schon so viel Wegstrecke hinter mir liegen, um meiner Seele wieder ein Gleichgewicht zu geben. Dieser Weg war genau so wie der Weg zum Gipfel, steinig, holprig, mal sanft. Mit festem Boden unter den Füßen, und auch mal ein nachgiebiges Drahtseil, aber immer mit Ausblick auf bessere Zeiten und einer gesunden Seele.

Wollt ihr die Schönheit der Natur mit einem guten Auge sehen, gebt euch die Chance, in euch reinzuhören. Sind dort Unebenheiten oder das Auge erblindet, lasst euch helfen. Seid egoistisch und denkt an euch, denn niemand kann euch das geben, was eure Seele benötigt, wenn ihr es nicht in Angriff nehmt. Das Leben ist nicht immer geradeaus und weich. Das Leben kann ein steiler Berg sein, und auch wenn wir oben angekommen sind, müssen wir wieder hinunter. Wenn ich all meine Kraftreserven genutzt habe um oben anzukommen, kann auch ein Abstieg erschwerlich werden.

Ich habe den Berg erklommen und meiner Seele wieder ruhiges Fahrwasser ermöglicht. Dies bedeutet aber auch, es jetzt aufrechtzuerhalten. Ich bin dankbar, den Weg gegangen zu sein. Dieses Gefühl in dem Moment alles richtig gemacht zu haben, tut so gut. Mach es mir nach! Ich wünsche dir dazu Mut, gutes Schuhwerk, Ausdauer und gute Kondition, Motivation, einen gut gefüllten Rucksack und liebe Menschen, die dich begleiten.

Meine Seele weint(e)

Trostlos, wie eine kleine einzelne Blüte der Rose in einem Gestrüpp, ringsherum umgeben von kahlen Bäumen und ein wenig Grün, das die Hoffnung nicht ganz verschwinden lässt, so fühlt es sich vielleicht an, wenn das eigene Leben aus der Bahn gerät.

Der Kopf senkt sich und der Körper beugt sich. Die Arme heben sich zum letzten Schutz über den Kopf. Vielleicht auch, weil man vieles auf einmal nicht mehr ertragen kann.

Dort noch ein kleiner Zweig, der andeutungsweise eine kleine Knospe trägt, die auf das nächste Leben aufmerksam machen möchte. Aber die Kraft reicht noch nicht aus, um alles wieder in leuchtenden Farben und voller Blüte zum Leben zu erwecken. Es fehlen noch ein paar Details: die Wärme, vielleicht ein wenig Wasser und wahrscheinlich braucht alles seine Zeit.

Ja, alles braucht seine Zeit. Auch ich musste das erkennen. Ich fühlte mich tatsächlich wie diese Blume. Um mich herum nur Sorgen, Krankheiten, Nöte, Verzweiflung, Ausweglosigkeiten, Schicksale. Das Leben lief an mir vorbei, aufstehen, arbeiten, Haushalt, Familie, Verantwortung, Unterstützung, Mama, Ehefrau, Kollegin, Teammitglied, …

Alles Dinge, um die ich mir Gedanken gemacht habe, weil es für mich nicht nur selbstverständlich war, sondern auch aus ganzem Herzen kam. Ich hatte mir mein Leben doch selber so zurecht gelegt. Beruflich lief es mehr als gut und ich liebte meine Arbeit. Meine Familie ist mein Lebensinhalt, immerhin sind auch inzwischen die langersehnten Enkelkind ein Teil des Ganzen. Ich habe Freunde, auf die ich zählen kann.

Was also bitte war los, dass ich das Gefühl bekam, das meine Seele weinte? Ich hatte doch alles, was ich wollte und will. Schon lange spürte ich, dass ich mich müde und erschöpft fühlte. Eine gewisse Traurigkeit lag in meinem Herzen, die ich nicht greifen konnte. Lustlosigkeit gab sich immer mehr zu erkennen. All die Feiern und Treffen hatten nicht mehr die Bedeutung wie zuvor, und das wo ich doch das Leben liebte. Jede neue Anfrage auf alltägliche Dinge fielen mir zunehmend schwerer. Ich mochte kein Telefon mehr in die Hand nehmen und mit jemanden sprechen, aber ich konnte auch nicht verantworten, dass ich jemand hängen ließ. Also weiter im Text und den Alltag weiter abgespult, als wenn man einen Film in eine Spule legt und ihn einfach abspielt.

Im stillen Eckchen liefen die Tränen, die ich nicht verstand. Schnell wurden sie weggewischt, wenn sich jemand näherte oder die Situation es nicht zuließ, weinend durch die Gegend zu laufen. Wie lange sollte das so weiter gehen?

Bis zu meinem Arztbesuch war mir nicht bewusst, wie ernst die Situation tatsächlich war. Ich wollte nur eine kleine Auszeit von meinem Arzt. Ich dachte an eine Kur von ca 3 Wochen, am besten in den Ferien, wo ich eh Urlaub hatte, damit ich danach wieder durchstarten konnte. Nach einem langen Gespräch, an einem Tag, wo es mir meiner Meinung nach, vermeintlich gut ging, liefen die Tränen haltlos. Das Kartenhaus brach zusammen und ein mehrwöchiger Klinikaufenthalt sollte meine Seele wieder lachen und strahlen lassen.

In einem anderen Blog erzähle ich gerne von dem Aufenthalt und was die Zeit danach mit sich brachte. Aber dieser Blog hier, soll euch darauf aufmerksam machen, auf euch und euren Körper zu hören.

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast!

Neugierig


Bei all dem trüben Wetter schaut ein kleiner grüner Trieb durch wildes Geäst. Das leuchtende Grün macht Hoffnung und zeugt von kleiner Neugier. Es nimmt einen Positionswechsel vor- raus von der Dunkelheit ans Licht.

Wir können von der Natur lernen. Ein neues Jahr, ein neuer Monat. Welche Hoffnung legen wir in das neue Jahr? Was macht uns neugierig? Welche Position nehmen wir ein?


Nehmen wir es selbst in die Hand. Steckt eure Nase in den Wind und lasst euch auf verschiedene Richtungen ein. Seid neugierig auf das was uns das Leben bietet. Seid offen für Neues und bewahrt euch Dinge, die euch gut tun.


Jahreswechsel heißt nicht, alles zu wechseln, was einem lieb ist.
Aber

– ein Wechsel von alten Gewohnheiten, die man ändern möchte;

– ein Wechsel, um Dinge aus anderen Perspektiven zu sichten;

– ein Wechsel um sich alle Wege offen zu halten.

Was hindert uns daran, neugierig ins Jahr zu gehen und uns selber Hoffnung zu geben, dass es gut werden kann?


In diesem Sinne wünsche ich uns allen hoffnungsvolle Neugier. Lasst uns ans Tageslicht bringen, was in uns schlummert.

Geliebte Sis

Es gibt immer einen Weg……… der Blog, den du mir damals eingerichtet hast, um meinen Gedanken freien Lauf zu geben. Aber mit deinem Tod, war nichts mehr so wie vorher, er kam ins Stocken und es wirkt wie eingefroren. Viele Tränen sind geflossen und manche blieben bitterlich verstummt.

Nun, da ich mich meiner Aufgabe gestellt und hart mit mir gearbeitet habe, muss ich sagen, ja es stimmt: es gibt immer einen Weg. Einen Weg davon bin ich mit dir gegangen- einen langen Weg. Ich wusste nichts von deiner Existenz als du am 4. Mai 1970 geboren wurdest. Ich kannte deine Eltern nicht, aber das sollte sich mit deiner Ankunft im Internat ändern. Du warst ca 12 Jahre alt, ich 14. Du kamst, wir sahen uns, du siegtest in meinem Herzen. Erklären kann ich das niemanden, aber das mussten wir auch nicht, denn die Zeit danach sprach Bände. Wir lernten uns kennen unter ganz anderen Umständen, wie es sonst vielleicht Schulfreundinnen tun. Wir versprachen uns, dass wir Trauzeugen und Paten unserer Kinder werden. Ein Wort- eine Marion- eine Gabi- eine Tat.

Du liebtest das Leben wie kein zweiter Mensch. Die Musik war deins, du spieltest damals Orgel, wir hörten jeden Sonntag die RTL- Hitparade liegend auf dem Fußboden. Wir sangen sogar gemeinsam, während eines Besuches bei mir, zusammen in einer kleinen Familienandacht. Von Country bis ganz hart, von kirchlich bis Nightwish blieb jede Musikrichtung offen wie das Leben und tanzen gehörte dazu.

Ja durch das Leben tanzen, das war deine Devise, denn jenes Leben bot nicht nur Sonnenseiten. Familie und Freunde waren deine Basis, neben der unbändigen Freiheit, die Natur zu genießen, das Meer, der Wald, die Tiere besonders deine Katzen.

Das Leben festhalten in Fotos, in Gedanken und Texten. Wer hätte gedacht das dies mal dein großer Anker werden würde. Mamas Brustkrebs und Papas Diagnose vom Bauchspeicheldrüsenkrebs waren nicht der Anfang der Krebsgeschichte, aber der bitterste als Papa gehen musste. Nur ein paar Jahre später kam deine Diagnose vom Brustkrebs. Op, Chemos, Bestrahlungen- was ein Weg. Und du kämpftest unbändig wie eine Löwin. Deine Familie wurde zum Fels in der Brandung. Freunde gingen, weil niemand verstand. Wir waren so viele km auseinander, aber das Telefon, das Internet und unsere Seelenverwandtschaft fühlten, lachten und weinten in unzählig vielen Stunden. Auch als nach vier Jahren geglaubter Gesundheit, erneut ein Rezidiv bekannt wurde. Dein Engagement in Sachen Krebs war genauso unbändig wie deine Lust zu leben. Aufklärung, Austausch, Verbundenheit ließen dir neue Freundschaften zukommen. Und sei ehrlich, bis zu einem bestimmten Punkt, dachten und glaubten wir, dass du noch lange Zeit hast….

Maus, ich könnte stundenlang über dich schreiben, aber ist das der Grund, warum ich hier wieder schreib? Nein, das ist er nicht.

Am 18.2.2022 nahm man mir alles was du warst! Wirklich alles? Nein, denn dein Herz bleibt in mir. Die Seelenverwandtschaft nimmt mir niemand. Auch all das gemeinsam Erlebte nicht und 40 Jahre haben viel zu erzählen. Aber ich war endlos traurig und gefangen. Du hast gefehlt, als bei mir privat die Probleme auftauchten. Ich hatte nicht mehr den Austausch und deine so wertvolle Meinung. Deine Musik in meinen Ohren fehlte, unser Tanz durch das Leben bis die Nacht vorbei war, dein Haarwaschmittel um mir den Kopf zu waschen, wenn es nötig war. Ich sah mich in der Verantwortung um deine Lieben, um all die Menschen, die um dich trauerten, nur meine Verantwortung für mich blieb aus. Ich wollte den Menschen um mich herum eine kleine Abschiedsfeier geben, aber Maus ich konnte es nicht. Zu groß war der Schmerz an deiner auf dich eigens zugeschnittenen Trauerfeier. Verzeih mir bitte. Verzeih mir, dass ich nicht bei dir sein konnte. Dein letzter Atemzug wäre mir wichtig gewesen. Ich war wie immer zu weit weg. Aber nie nie warst du aus meinem Herzen.

Es gibt immer einen Weg… mein Motto… und wenn das mein Weg ist, dir eine Homage zu hinterlassen, dann ist es aus tiefsten Herzen das hier. Meine Mairose, meine seelenverwandte Sis, Anam Cara für immer und ewig.

Ich und meine Welt



Das bin gerade ich- frisch vom Friseur, ungeschminkt, leicht gebräunt, wie so oft mit einem Lachen im Gesicht. Kleine Falten zeichnen mich und meine Lebenspuren ab und die pinke Farbe der Jacke, lässt alles erleuchten. Das ist das, was man rein äußerlich gerade sehen kann.
Was kannst du sehen, wenn du das Bild betrachtest?

Draußen in der Natur, wo ich mich gerade am liebsten aufhalte, bin ich mir selbst am nächsten. Von außen kannst du mich sehen, aber wer oder was ich innen bin, sehen die wenigsten.

Ich muss(te) mich neue sortieren. Mein Leben, meine Welt bietet mir gerade so viele Facetten auf einmal, dass ich mir meinen Standpunkt erstmal neu suchen muss(te). Wo stehe ich? Wer bin ich? Was schaffe ich? Was möchte ich gerade erreichen? Wo möchte ich hin? Wieviel Kraft kann ich aufbringen? Wo komme ich an meine Grenzen? Wer geht den Weg mit mir? Und das ist nur ein kleiner Auszug dessen.

Jeden Morgen steht man neu auf. Jeden Tag geht man teilweise routiniert seine Wege ab. Ich bin ein Mensch, der immer auch nach links und rechts schaut. Es ist mir wichtig mit meinen Menschen zu gehen und nicht nur nebenher. Bei all der Suche nach meinem derzeitigen Stand sind mir viele Dinge aufgefallen. Ich könnte Bücher schreiben. Und ich weiß, dass es auch hier den einen oder anderen Leser gibt, der auf neue Beiträge wartet. Aber auf der Suche in sich und bei sich, ist anderes zweitrangig.


Lass dich nicht aus den Augen. Verliere dich nicht selbst. Du musst nicht für andere einstehen und berichten, wenn du es selbst für dich gerade nicht kannst. Und müssen, muss man sowieso schon mal gar nichts. Geh du deinen Weg. Ich wünsche dir Menschen, die ihn mit dir gehen und dir den nötigen Freiraum geben, dich so zu lassen, wie es für dich gerade gut ist.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine schöne Welt mit vielen Facetten, in der du du sein darfst❣️

Die Türchen an meinem Kalender

Jedes Jahr aufs Neue, erfreuen wir uns an den verschiedensten Adventskalender. Voller Erwartung was wohl hinter dem Türchen stecken mag, nutzen wir täglich die paar Minuten, um uns eine kleine Freude zu machen. Der Kreativität sind schon längst keine Grenzen mehr gesetzt. Von einfachen Bildchen, über Schokolade und anderen Leckereien bis hin zu Geschichten, Rätseln, oder eigens gepackten Päckchen, ist für Jedermann was dabei. Kinder springen erwartungsvoll aus ihren Bettchen und können es kaum erwarten, was sich wohl diesmal hinter dem Türchen versteckt. Die Augen leuchten und das Herz ist voller warmer Freude.

Niemand möchte es vermissen, denn irgendwie gehört es dazu sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten, sich im Vorfeld Gedanken zu machen und anderen eine Freude zu bereiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Kinder oder Erwachsene, ob jung oder alt- die Erwartungen und die Vorfreude auf das, was sich hinter dem Türchen verbirgt, werden immer irgendwie erfüllt.

Türen öffnen

Und wie sieht es mit unseren Türen aus? Jeden Tag gehen wir durch irgendeine Tür. Du verlässt dein Haus, verschließt die Tür und öffnest eine neue Tür. Vielleicht musst du erst anklopfen oder klingeln, damit sie dir geöffnet wird. An jeder Tür steht eine Zahl und anders als beim Adventskalender auch eine Name. Du weißt schon jetzt genau, wer dich hinter der Tür erwartet . Es ist kein Geheimnis mehr und dennoch bleibt es eine Überraschung. Niemand weiß, was gerade hinter dieser Tür geschieht. Befindet sich hinter dieser Tür ein Leben voller Freude und Harmonie, oder sind dort Traurigkeit und Einsamkeit zu spüren? Jeder Gedanke, jedes Empfinden führt hinter der Tür sein eigenes Leben. Und mit jedem Schritt, den ich hinter diese Tür trete, begebe ich mich ein Leben des Anderen.

Mit welchen Erwartungen stehen wir vor den Türen? Freuen wir uns auf die Person, die sie gleich öffnen wird? Bereiten wir eine Freude mit unserer Anwesenheit? Wie weit sind unsere Türen geöffnet?

Manchmal bleiben Türen verschlossen! Niemand ist erreichbar und es scheint ganz unnahbar zu sein. Der Schritt hinter die Tür gelingt manchmal nicht. Der Schlüssel dazu lässt sich einfach nicht finden und so sehr wir uns wünschen würden, dass die Erwartungen hinter den Türen einfach nur einen kleinen Spalt der Hoffnung bekommen und ein kleines Weihnachtswunder geschieht, so sehr spüren wir auch, wie schwer es ist, die knarrenden und schwere Tür zu öffnen.

Wie bewusst gehen wir durch jede Tür? Was nehmen wir wirklich wahr? Wie selbstverständlich gehen wir durch die unzähligen Türen, die uns jeden Tag begegnen?

Lasst uns Türen öffnen zu unserem Nächsten, für jeden, der uns besuchen möchte. Lass uns Weihnachten mit offenen Türen feiern. Und sollten dennoch Türen nicht geöffnet werden können, dann lasst euch die Möglichkeit offen, dass sie nicht für immer verriegelt bleibt. Manchmal reicht ein kleiner Spalt, der uns zeigt, dass noch nicht jedes Wort ausgesprochen ist und Hoffnung besteht.

Nur wir Beide

Nenn es wie du möchtest: Seelenmomente – Glücksmomente- Auszeit- Zeit für uns……, aber lies diese Zeilen und lass mein Herz und mein Gefühl entscheiden, was es nun für mich war.

Eine knappe Woche hatte ich nun meine geliebte Sis bei mir. Sie benötigte die Zeit um zu Kräften zu kommen, sich neu einzufangen, was anderes zu sehen, damit das dunkle Loch wieder Farbe bekam. Für mich war es nicht nur selbstverständlich, sondern auch irgendwie eine Auszeit. Ich hatte mir die Tage so frei gehalten, dass ich – außer wenige Pflichtprogramme wie einkaufen und kochen- meinen Tag mit ihr frei gestalten konnte.

Wir hatten einige kleine Unternehmungen, wie z.B. eine spontane kleine Schiffsrunde, aber auch Ruhephasen. Wir hatten Gespräche und auch Momente, wo jeder nur seinen Gedanken freien Lauf ließ. Also alles was das Herz begehrt.

Von Herzen wünsche ich mir, dass sie diese Momente inhalieren konnte und es sie nach vorne gebracht hat. Nichts anderes wünsche ich mir für diesen Herzensmenschen!

Manchmal schwelge ich in Erinnerungen, was aus unserer Schulfreundschaft bis heute gewachsen ist. Gestern erst sprachen wir noch darüber, weil ich sie fragte, ob wir das als Kinder von zarten 14 Jahren wohl so erwartet hätten?

Auch ich habe diese Tage in mir aufgenommen. Sie waren ohne Stress und ohne großen Zeitdruck- ein Thema was mir im Moment sehr zu schaffen macht. Ich habe mich ganz bewusst auf eine Zeit ohne Zeitgefühl eingelassen. Wäsche, Wohnung und der tägliche Wahnsinn durften mal getrost warten. Sich bewusst auf die Bedürfnisse eines Menschen einlassen, ohne sich selbst dabei aufzugeben und einfach auch für sich zu genießen. Wir haben nicht oft die Gelegenheit, und leider weiß auch niemand wie lange sie uns geboten wird.

Im Grunde wissen wir das alle nie! Niemand weiß was morgen und übermorgen ist. Aber diese Gedanken stehen hinten dran, wenn sie nicht offensichtlich erscheinen, wie im Fall meiner Sis. Ich spüre wie diese Leichtigkeit vom Leben wie auf einem verlassenen Weg liegt. Diese Unbeschwertheit des Lebens tobt wie eine wilde Welle um uns herum und scheint uns zu verschlingen. Ja, manchmal schnürt es mir den Hals zu. Diese Gefühle kann man kaum beschreiben, geschweige denn, das ich weiß, wie man damit umgehen soll.

Für mich waren diese Tage Glücksmomente, Seelenmomente, Auszeit mit einer Prise Leichtigkeit und einer milden Würze, die mein Herz schwer erscheinen lässt! Es ist nicht greifbar und doch vorhanden. Aber die Zeit mit ihr überwiegt einfach alles, denn das tat es schon immer!

Schön das es dich gibt❣️ Schön, ein Mensch an deiner Seite zu sein ❣️Dankbar für unsere gemeinsamen Seelen❣️

Das Gericht hat entschieden………

Der Prozess

Es ist nun 3 Jahre her, als meine Kinder auf meinem Mann zugingen und ihn fragten, ob er sich vorstellen könnte, dass er sie alle adoptiert. Dem ging ein langer Prozess der Gedanken voraus. Sowas fragt man nicht mal einfach aus Lust und Laune raus, auch wenn die entscheidende Frage auf einem Schützenfest gestellt wurde. Es war keine Frage aus einer Bierlaune heraus. Nein! Es war eine Frage, die aus dem Herzen kam. Eine Frage und ein innigster Wunsch meiner vier Kinder, die sich lange mit den Gegebenheiten, die dazu führten, auseinandergesetzt haben.

Ich möchte dabei nicht zu sehr von den Einzelheiten schreiben, die dazu geführt haben, aber soviel kann ich sagen, dass man solche Entscheidungen nicht trifft, wenn alles in goldener Butter wäre. Es ist ein innerer Prozess, der über einen gewissen Zeitraum mit einem arbeitet. Wie lange der Prozess bei jedem einzelnen von Dauer war, kann ich nicht sagen, ist für mich aber nicht so relevant, weil das Ergebnis dieses Prozesses aus tiefer Überzeugung kam. Ein Satz aus dem Gerichtsprozess/ der Anhörung: „Er war bis heute für uns wie ein Vater und wir möchten ihm das auf diese Weise zurück geben.“

Ein äußeres Zeichen

Von der Anfrage bis heute heute vergingen nun 3 Jahre. Ein Prozess des Informierens, des Wartens und der Spannung. Ich schrieb schon einmal davon, dass dies eine erwachsenen Adoption nach minderjährigem Recht sein sollte. Die Wurzeln mit allen Rechten und Verpflichtungen zum Kindsvater und dem dazugehörigen Verwandtschaftsverhältnis werden gekappt, wenn es so entschieden wird. Das war das Bestreben meiner Kinder!

Bevor irgendwas beurteilt wird, stellt euch bitte die Frage, was wohl geschehen sein muss, dass man diesen Schritt geht? Niemand ist in diesen Schuhen je gegangen. Viele Menschen haben größtenteils mitbekommen, was geschehen ist, aber verzeiht mir, wenn ich sage, dass auch diese Menschen nur erahnen können!

Zu dem Prozess gehörte es auch, dass man verschieden Unterlagen und Urkunden dem Familiengericht einreichen musste. Durch Corona dauerte dies natürlich alles viel länger. Für uns als Familie gab es viele Gespräche der Vergangenheitsbewältigung und glaubt mir, wenn ich nicht so wunderbare, tolle Kinder hätte, käme manches mal die Frage auf, was ich denen nur angetan habe, diesen Mann zu heiraten und mit ihm vier Kinder in die Welt zu setzen. Lasst es mich so sagen: ich habe irgendwann die Reißleine gezogen und das war ich meinen Kindern schuldig. Vielleicht hätte ich es eher tun sollen, aber in solchen Dingen, muss die Erkenntnis reifen und mit einem konform gehen. Ich weiß, dass ich mir diese Entscheidung damals nicht leicht gemacht habe und dennoch war es die einzig Richtige. Auch dazu gab es schon Beiträge von mir.

Der Prozess der Vergangenheitsbewältigung ist länger und meist ein nie endender Prozess. Manchmal glaubt man, dass man alles verarbeitet hat und dann kommt eine Situation im Leben hoch und bäm, schon liegt alles wieder auf dem Präsentierteller. Gerade dann ist es wichtig, symbolisch und aus voller innerer Überzeugung einen Strich unter solche Sequenzen zu setzen. Sie helfen einem dabei, zu wissen wo man hin gehört und wer einem den Rücken stärkt. Familie heißt bei weitem nicht, dass sie biologischer Herkunft sein muss. Familie bedeutet sehr sehr viel mehr! Was kann es für ein schöneres Zeichen geben, wenn meine Kinder sagen: „Du bist unser Papa- du bist unsere Familie!“

Wir sind eine Familie

Vor zwei Wochen nun ging der Prozess im Gericht los. Zur Anhörung wurden die Kinder und der anzunehmende Vater geladen. Der Kindsvater wurde vorab schriftlich angehört und was soll ich sagen: er hat dem zugestimmt! Im Sitzungssaal wurden alle einzeln angehört. Es liefen Tränen aber es wurde auch gelacht. Und wieder wurde man mit der Vergangenheit unweigerlich konfrontiert. Der Richterin schien das sehr nahe zu gehen. Jedes einzelne Wort wurde mitgeschrieben und nach einer knappen Std konnte das Gericht verlassen werden, mit den Worten, dass wir in den nächsten zwei Wochen davon hören werden. Tränen der Erleichterung und des hohen Drucks, Tränen der Vergangenheit und Tränen für die hoffentlich gut bevorstehende Zukunft. So gingen wir gemeinsam nach Hause und ließen den Tag zusammen ausklingen.

Gestern nun die erlösende Antwort: Das Gericht hat entschieden, der Erwachsenenadoption nach minderjährigem Recht in allen vier Fällen zuzustimmen! Ein Schrei der Erlösung, Tränen der Erleichterung und endlich das Gefühl da zu sein, wo man hingehört. Einfach angekommen zu sein. Es fühlt sich richtig an, es fühlt sich familiär an. Und auch wenn wir bis heute nichts anderes gelebt haben und es scheinbar ein nahtloser Übergang ist, so ist es dennoch eine gerichtliche Entscheidung, die ein besonderes Zeichen setzt um einen Prozess zu verabschieden! Das macht unglaublich viel mit uns Allen und der Name ist ein äußeres Zeichen voller Stolz und Familienzugehörigkeit!

Lies auch folgende Beiträge zu diesem Thema: 💬Vater werden ist nicht schwer, Vater sein……. 💬Monatswechsel 💬Adoption

Gastgeberin mit Leib und Seele

Ich bin von Natur aus ein sehr geselliger Mensch. Partys, Dorffeste, gesellige Runden, alles darf dazu gehören. Eine bunte Mischung auch von den Menschen, die mich dabei umgeben, gehören dazu.

Wenn ich zu mir nach Hause einlade, bin ich schon lange vorher in Gedanken versunken, wie ich meine Gäste bewirten möchte. Vom Essen bis hin zur Deko wird in jedes Detail geplant. Wer mag was und wer verträgt was. Meine Gäste sollen sich wohl fühlen dürfen und sich innerlich ein Stück fallen lassen können, den Alltag hinter sich lassen und sich an der kleinen Auszeit erfreuen. Es soll ihnen an nichts fehlen. Ich erfreue mich dann an den Gesprächen, lustigen Anekdoten und habe selbst eine kleine Auszeit, trotz der ganzen Vorbereitungen. Meine Gäste dürfen aufstehen, ohne mir beim Aufräumen zur Hand gehen zu müssen. Und meist sitze ich hinterher noch eine Weile für mich und lass mir die geselligen Stunden nochmal durch den Kopf gehen.

Wenn Feiern geplant sind, wie z.B. früher die Klassenfeste oder Abschlussfeiern der Kinder, war ich mitten drin dabei. Es macht mir einfach Spaß zu organisieren. Jede Kommunionfeier meiner Kinder waren durchdacht bis ins letzte Detail. Geburtstagsfeiern, egal ob Kindergeburtstag oder für Erwachsene, von der Einladung, über die Deko bis hin zur Torte, war alles geplant. Manchmal hörte ich den Satz: „ Mach nicht so viel.“ Aber für mich war es nie viel. Es war die Liebe zum Detail! Ich kann einfach nicht anders.

Es ist mir nicht immer alles gelungen. Manchmal fühlte ich mich ausgebremst durch verschiedene Begebenheiten. Oder ich konnte nicht alles so umsetzen, wie ich es gerne gehabt hätte. Aber dennoch gab ich immer mein Bestes. Manchmal kamen die Gespräche nicht so auf und der für mich so wichtige Effekt, dass alle gut gelaunt nach Hause gehen, kam leider auch schon vor. Das macht mich dann unglaublich traurig und ich frage mich dann oft, ob es an mir gelegen hat. Manchmal stimmte die Mischung der Personen einfach nicht. Aber Familie ist Familie. Hinzu kommt, dass ich mich mit unglaublich vielen Menschen gut verstehe und dann auch diese gerne um mich habe.

Menschen sind so verschieden- Gott sei Dank! Und auch bei einer Einladung muss man darauf achten, dass für jeden Gast ein anderer Gast dabei ist, damit niemand alleine sitzt. Es ist für mich ganz schlimm, wenn sich Gäste untereinander streiten, weil ich genau weiß, dass man sich dann nicht fallen lassen kann. Dann wird eine Party zur Belastung, nicht nur für die Gäste, sondern auch für mich. Für mich ist das dann, als wenn ich ein Ziel verfehlt hätte. All meine Mühen, Überlegungen und Gedanken fühlen sich an, wie von Füßen getreten. Ich kann damit nicht umgehen, wenn mit einer negativen Stimmung aus einer von mir geplanten Einladung, ein negatives Resultat übrig bleibt. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob ich daran selbst Schuld hatte oder ich darauf vielleicht sogar keinen Einfluss hatte. Schlimm wird es dann für mich, wenn ich überlege mich zurück zu ziehen.

Und dann kommt dieser eine Moment, der mir wieder bewusst macht, wie gerne ich Menschen um mich habe und wie gerne ich meine Lieben umsorgen möchte, um ihnen diese eine schöne Auszeit zu geben. Es braucht nicht lange, und die nächsten Gäste sind HERZLICH WILLKOMMEN! In der Hoffnung, dass sich alle wohl fühlen und mit einem beseelten Lächeln nach Hause gehen.

Wenn Kuchen backen zur Herausforderung wird

Einen schönen Kuchen zu backen ist ja eigentlich nichts außergewöhnliches, auch nicht besonders spannend. Außer, dass man sich freut, wenn er gelungen ist und dann noch schmeckt und evt noch das Rezept noch weitergibt, ist es eben nichts, was man unter einer Herausforderung abstempeln könnte.

So auch augenscheinlich dieses Mal. Mein Mann hatte eine Rezept gefunden, dass nicht schwierig schien. Die Zutaten waren eingekauft und nun wollte ich meinem Mann auch diesen Gefallen gerne tun.

Zugegeben die größte Lust hatte ich nicht und das sollte sich genau da niederschlagen. Im Hinterkopf und auf der rechten Schulter immer der Engel, der da sitzt und sagt, dass man doch etwas Gutes tun möchte. Auf der linken Schulter ein kleines mieses Teufelchen, dass mich fast in die Knie zwingt und mich auffordert, die Brocken zu schmeißen und mich sagen lässt, dass ich es heute nicht schaffe.

Ich ignoriere sowohl das eine wie das andere und agiere wie ein Roboter. Aber nur nach außen- in mir drin spielen die Gedanken eine Tanzparty, sie toben gerade zu in einer Mimimiphase, wo man bei jedem Kind sagen würde, dass es sich doch mal zusammenreißen soll.

Bewaffnet mit einem Apfelentkerner und den Äpfeln ging es weiter, ganz wie das Rezept es hergab. Es war eine Kraftaufwendung dieses Gehäuse zu entfernen. Logisch, wenn einem die Gedanken krumm mitspielen: >> Feiertag, alle sind in ihrer Ruhe – und Chillposition… musst die ganze Woche schon alleine alles wegräumen…. Essen soll nachher auch lecker auf den Tisch… dann stehst du wieder in der Küche… halber Feiertag weg…. aber es ist doch nur ein Kuchen…<<

Ich mache mir ein wenig Musik an. Damit bekommt man gute Laune und alles läuft viel besser. Eines meiner Lieblingslieder ist am Start und Zack ist es geschehen: die Tränen laufen. Gedanken: >> geh ich jetzt rüber und sage, dass es heute für mich eine Herausforderung ist?….. kannst du mir bitte helfen?….. aber wobei eigentlich? ….. was könnte dir jetzt jemand abnehmen?….. ich weiß es auch nicht…. es ist doch nur mein Problem, was ich nur zu Hälfte definieren kann…. also warum ein Fass am Feiertag aufmachen…<<

Längst sind schon zwei weitere Lieder gespielt, die Äpfel entkernt, ja sogar der Teig ist fertig. Im Ofen ist er auch und während ich das hier schreibe, lackiere ich meine Nägel. Es war kein großer Auftrag, aber eine Herausforderung sondergleichen.

Und wenn mir eins bewusst wird, dass die größere Herausforderung schon angeklopft hat. Diese Gedanken sind nicht ohne Grund. Es schreit danach sich damit zu befassen und Gespräche mit der Familie zu führen. Die Gedanken sind frei, aber erraten kann sie niemand, wenn man die Tränen hinter der verschlossenen Tür wegwischt.

Es sollte doch einfach nur ein Kuchen sein. Ein Kuchen für einen Gefallen an den Mann und zum Feiertag. Ein Kuchen der Herausforderung! Backt man nicht eigentlich mit Liebe? Na, vielleicht beim nächsten mal wieder.

Er ist gelungen und ob er schmeckt, sage ich euch, wenn alles verdaut ist. Dann gerne auch mit Rezept!