Nur wir Beide

Nenn es wie du möchtest: Seelenmomente – Glücksmomente- Auszeit- Zeit für uns……, aber lies diese Zeilen und lass mein Herz und mein Gefühl entscheiden, was es nun für mich war.

Eine knappe Woche hatte ich nun meine geliebte Sis bei mir. Sie benötigte die Zeit um zu Kräften zu kommen, sich neu einzufangen, was anderes zu sehen, damit das dunkle Loch wieder Farbe bekam. Für mich war es nicht nur selbstverständlich, sondern auch irgendwie eine Auszeit. Ich hatte mir die Tage so frei gehalten, dass ich – außer wenige Pflichtprogramme wie einkaufen und kochen- meinen Tag mit ihr frei gestalten konnte.

Wir hatten einige kleine Unternehmungen, wie z.B. eine spontane kleine Schiffsrunde, aber auch Ruhephasen. Wir hatten Gespräche und auch Momente, wo jeder nur seinen Gedanken freien Lauf ließ. Also alles was das Herz begehrt.

Von Herzen wünsche ich mir, dass sie diese Momente inhalieren konnte und es sie nach vorne gebracht hat. Nichts anderes wünsche ich mir für diesen Herzensmenschen!

Manchmal schwelge ich in Erinnerungen, was aus unserer Schulfreundschaft bis heute gewachsen ist. Gestern erst sprachen wir noch darüber, weil ich sie fragte, ob wir das als Kinder von zarten 14 Jahren wohl so erwartet hätten?

Auch ich habe diese Tage in mir aufgenommen. Sie waren ohne Stress und ohne großen Zeitdruck- ein Thema was mir im Moment sehr zu schaffen macht. Ich habe mich ganz bewusst auf eine Zeit ohne Zeitgefühl eingelassen. Wäsche, Wohnung und der tägliche Wahnsinn durften mal getrost warten. Sich bewusst auf die Bedürfnisse eines Menschen einlassen, ohne sich selbst dabei aufzugeben und einfach auch für sich zu genießen. Wir haben nicht oft die Gelegenheit, und leider weiß auch niemand wie lange sie uns geboten wird.

Im Grunde wissen wir das alle nie! Niemand weiß was morgen und übermorgen ist. Aber diese Gedanken stehen hinten dran, wenn sie nicht offensichtlich erscheinen, wie im Fall meiner Sis. Ich spüre wie diese Leichtigkeit vom Leben wie auf einem verlassenen Weg liegt. Diese Unbeschwertheit des Lebens tobt wie eine wilde Welle um uns herum und scheint uns zu verschlingen. Ja, manchmal schnürt es mir den Hals zu. Diese Gefühle kann man kaum beschreiben, geschweige denn, das ich weiß, wie man damit umgehen soll.

Für mich waren diese Tage Glücksmomente, Seelenmomente, Auszeit mit einer Prise Leichtigkeit und einer milden Würze, die mein Herz schwer erscheinen lässt! Es ist nicht greifbar und doch vorhanden. Aber die Zeit mit ihr überwiegt einfach alles, denn das tat es schon immer!

Schön das es dich gibt❣️ Schön, ein Mensch an deiner Seite zu sein ❣️Dankbar für unsere gemeinsamen Seelen❣️

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Gastgeberin mit Leib und Seele

Ich bin von Natur aus ein sehr geselliger Mensch. Partys, Dorffeste, gesellige Runden, alles darf dazu gehören. Eine bunte Mischung auch von den Menschen, die mich dabei umgeben, gehören dazu.

Wenn ich zu mir nach Hause einlade, bin ich schon lange vorher in Gedanken versunken, wie ich meine Gäste bewirten möchte. Vom Essen bis hin zur Deko wird in jedes Detail geplant. Wer mag was und wer verträgt was. Meine Gäste sollen sich wohl fühlen dürfen und sich innerlich ein Stück fallen lassen können, den Alltag hinter sich lassen und sich an der kleinen Auszeit erfreuen. Es soll ihnen an nichts fehlen. Ich erfreue mich dann an den Gesprächen, lustigen Anekdoten und habe selbst eine kleine Auszeit, trotz der ganzen Vorbereitungen. Meine Gäste dürfen aufstehen, ohne mir beim Aufräumen zur Hand gehen zu müssen. Und meist sitze ich hinterher noch eine Weile für mich und lass mir die geselligen Stunden nochmal durch den Kopf gehen.

Wenn Feiern geplant sind, wie z.B. früher die Klassenfeste oder Abschlussfeiern der Kinder, war ich mitten drin dabei. Es macht mir einfach Spaß zu organisieren. Jede Kommunionfeier meiner Kinder waren durchdacht bis ins letzte Detail. Geburtstagsfeiern, egal ob Kindergeburtstag oder für Erwachsene, von der Einladung, über die Deko bis hin zur Torte, war alles geplant. Manchmal hörte ich den Satz: „ Mach nicht so viel.“ Aber für mich war es nie viel. Es war die Liebe zum Detail! Ich kann einfach nicht anders.

Es ist mir nicht immer alles gelungen. Manchmal fühlte ich mich ausgebremst durch verschiedene Begebenheiten. Oder ich konnte nicht alles so umsetzen, wie ich es gerne gehabt hätte. Aber dennoch gab ich immer mein Bestes. Manchmal kamen die Gespräche nicht so auf und der für mich so wichtige Effekt, dass alle gut gelaunt nach Hause gehen, kam leider auch schon vor. Das macht mich dann unglaublich traurig und ich frage mich dann oft, ob es an mir gelegen hat. Manchmal stimmte die Mischung der Personen einfach nicht. Aber Familie ist Familie. Hinzu kommt, dass ich mich mit unglaublich vielen Menschen gut verstehe und dann auch diese gerne um mich habe.

Menschen sind so verschieden- Gott sei Dank! Und auch bei einer Einladung muss man darauf achten, dass für jeden Gast ein anderer Gast dabei ist, damit niemand alleine sitzt. Es ist für mich ganz schlimm, wenn sich Gäste untereinander streiten, weil ich genau weiß, dass man sich dann nicht fallen lassen kann. Dann wird eine Party zur Belastung, nicht nur für die Gäste, sondern auch für mich. Für mich ist das dann, als wenn ich ein Ziel verfehlt hätte. All meine Mühen, Überlegungen und Gedanken fühlen sich an, wie von Füßen getreten. Ich kann damit nicht umgehen, wenn mit einer negativen Stimmung aus einer von mir geplanten Einladung, ein negatives Resultat übrig bleibt. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob ich daran selbst Schuld hatte oder ich darauf vielleicht sogar keinen Einfluss hatte. Schlimm wird es dann für mich, wenn ich überlege mich zurück zu ziehen.

Und dann kommt dieser eine Moment, der mir wieder bewusst macht, wie gerne ich Menschen um mich habe und wie gerne ich meine Lieben umsorgen möchte, um ihnen diese eine schöne Auszeit zu geben. Es braucht nicht lange, und die nächsten Gäste sind HERZLICH WILLKOMMEN! In der Hoffnung, dass sich alle wohl fühlen und mit einem beseelten Lächeln nach Hause gehen.

Mein Platz

Mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir ……

Wer kennt es nicht, ein Spiel, um noch unbekannte Namen zu lernen oder in neuen Gruppen eine erste Auflockerung zu erreichen. Meist wünscht man sich ein schon bekanntes Gesicht oder einen guten Freund herbei. Man sucht sich ein Gesicht aus, das einem sympathisch erscheint. Jemanden mit dem man sich evt identifizieren kann oder man das Gefühl hat, dass es einfach nur passt.

Wen wünsche ich mir nun herbei? Mein rechter Platz ist schon belegt, mit genau jenen Gesichtern und Menschen, die ich für nichts auf der Welt austauschen möchte. Dazu gehört natürlich mein Mann und meine Kinder, an erster Stelle. Aber auch meine Geschwister, engste Freunde, die zur Familie gehören oder sich zu einer Familie entwickelten. Ebenso gehört natürlich meine Sis mit allen Familienmitgliedern dazu, weil es meine Familie ist! Und somit ist nicht nur der rechte Platz eigentlich ein Sofa, sondern wenn man sich den Stuhlkreis bei dem Spiel vorstellt, ist dieser auch gut gefüllt.

Einige Plätze sind noch frei. Dort darf jeder Platz nehmen, der sich bei mir in meiner Nähe wohl fühlt. Manchmal wechseln die Plätze ihre Besitzer. Menschen kommen und gehen, das ist der Lauf der Zeit. Manche davon vergisst man dennoch nie, denn sie gehören zu deinem und meinem Stuhlkreis dazu.

Ich stelle mich nun in den Stuhlkreis hinein, um eine andere Sichtweise zu bekommen. In meinem Blickfeld stehen die leere Stühle. Es gibt Personen, die dort Platz nehmen könnten und in gewisser Weise sitzen sie da auch schon eine Weile. Nur ich fühle es nicht. Ich weiß nicht, wo mein Platz in ihrer Gegenwart ist und das macht mich unsicher. Ich habe gerne klare Verhältnisse. Immer dann, wenn ich versuche genau jene zu klären, zwängt sich eine neue Thematik oder ein Störfaktor in diese Sttuhlreihe. und wenn ich nicht genau wüsste, dass während ich da so stehe und meinen Platz suche, es Menschen gibt, die mir den Rücken stärken und rechts und links neben mir sind, würde ich mir arg verloren vorkommen. Meine Haltung wäre eingeschüchtert und unsicher. Warum ist es so schwer, in einem relativ großen geschützten Stuhlkreis, seine Haltung zu bewahren. Ich kann diesen halbleeren Stühlen nicht zeigen, wie sie mich verunsichern und ziehe mich zurück. Zurück in den Kreis, der mich auffängt und mir Halt gibt.

Auf der Suche nach meinem Platz in diesem meinem Leben, und in dem Leben der Anderen, ziehe ich mich auf meinen Sitzplatz zurück. Ich betrachte die Menschen wieder im Gegenüber und sehe, dass ich da einen / meinen Platz habe. Das macht mich glücklich, zufrieden und auch dankbar. Wenngleich die leeren, verunsicherten Stühle nicht ganz aus meinem Blickwinkel verschwinden, weiß ich doch, dass ich nicht alle Menschen zufriedenstellen kann. Auch wenn ich es mir noch sehr wünsche.

Ich bin der Platz in meinem Leben

Mein Platz in meinem Leben, ganz gleich, ob privat oder beruflich, ob familiär oder freundschaftlich, ob in der Gesellschaft oder für mich ganz alleine, hat eine Daseinsberechtigung. Und mit diesem Gedanken nehme ich gerne in meinem Stuhlkreis meinen Platz wieder ein.

Es war einmal und ist noch immer

Es war einmal ein Jahr namens 2020, das sich zu einem besonderen Jahr entwickeln sollte. Niemand hätte geglaubt, dass sich so viel ändern sollte und alte Gewohnheiten eine völlig andere Form bekommen sollten. Nie zuvor war mir bekannt, dass man sich so sehr mit sich auseinandersetzen muss. Es ließ einem nicht viele Möglichkeiten offen, um genau zu sein, eigentlich nur zwei: entweder akzeptieren und das Beste für sich daraus zu holen oder den Kopf in den Sand zu stecken. Was aber eigentlich keinen Sinn macht, denn es fühlt sich zähneknirschend sandig an. So könnte man das Jahr im groben Rückblick zusammenfassen.

Könnte man… aber es fühlt sich noch nicht richtig an. Ich denke nach, lese in alten Blogs nach, was mich in dem Jahr 2020 so beschäftigt hat. Es kann ja nicht alles gewesen sein? Ist das Jahr wirklich nur durch eine Pandemie getragen worden? Sicherlich maßgeblich! Ich möchte aber genauer hinschauen.

Januar 2020

Das alte Jahr mit Freunden ausgiebig verabschiedet, begrüßte mich das neue Jahr mit wunderschönen Aufnahmen aus der Natur. Der Blick aus dem Fenster meines Arbeitsplatzes zeigte mir, wie schön das Leben sein kann. Etwas Frost lässt den Blick ins neue Jahr noch nicht ganz klar erscheinen. Aber es wäre auch zu früh um schon so weit in die Ferne schauen zu können. Was mir zu diesem Zeitpunkt sehr klar war, dass mich mein Beruf als Integrationskraft immer mehr in den Bann nahm. Viele Ideen schwirrten durch meinen Kopf und ich bin seit jeher mit Herzblut in der Arbeit. Mach das Beste aus dem gegebenen Moment!

Februar 2020

Ein Monat geprägt von großer Emotionalität. Mit meiner seelenverwandten Sis ging es zum Konzert von der Kelly Family. Es hieß 25 years over the hump- es waren auch unsere Jahre. Ein Streifzug durch unsere junge Erwachsenenzeit bis heute. Ein halbes Leben zog an uns vorbei und gleichzeitig ließ es uns einen Moment den Alltag vergessen. Es gehört zu uns. Niemand ahnte zu der Zeit, das dies vorerst das größte Glück überhaupt war, ein Konzert sorgenlos besuchen zu können. Ein Glücksmoment mit großer und tiefer Bedeutung. Genieße den Moment im Hier und Jetzt!

März 2020

Zu Beginn des Monats März war ich voll im Flow, wie man so schön sagt. Der Laufsport hatte mich erneut gepackt, immer draußen in der Natur. Jeden zweiten Tag lief ich gestärkt durch meine Kollegin, eine Vielzahl an Kilometern. Der Kopf wurde frei und den Kilos wurde der Kampf angesagt. Es war mir noch nicht bewusst, wie gut es war, genau damit zu beginnen. Mitte März kam dann der erste Einbruch. Lock down und Homeshooling waren die Schlagwörter mit denen es ins Frühjahr ging. Die Pandemie hielt uns im Griff und es gab Schneisen der Verwüstung. Niemand wusste so recht, wie uns eigentlich geschieht. Fast alles lag still. Ostern wurde ganz anders. Man besann sich auf ganz andere Dinge. Entschleunigung war angesagt und sie tat mir unendlich gut. Die Natur war wie mein zweites Zuhause. Was man doch erst wieder alles an Schönheiten entdeckte. Wieviel Zeit man plötzlich hatte, um mal wieder einem Hobby nachzugehen oder Zeit für die Familie zu haben. Freunde sind wichtiger denn je, sich Halt zu geben auch aus der Entfernung. Mut zusprechen und Ängste nehmen. Virtuelle Umarmungen werden spürbar. Familie und Freunde sind das Wichtigste!

April 2020
Mai 2020

Auf ein Minimum reduziert arrangierte man sich immer mehr im „neuen“ Leben. In manchen Bereichen fuhr man zu Höchstleistungen auf und in anderen wurde man erfinderisch. Dinge die vorher nicht denkbar waren, waren schon fast Selbstläufer oder der Kampf ums Überleben. Meine Kilos purzelten und mein Lauf wurde mit einem guten Platz bei einem virtuellen Lauf belohnt. Innerlich hatte ich den Eindruck, dass Corona mich erdet. Wenn da nicht schon wieder die finanzielle Existenz , Angst in einem hervorrief. Unser Kater ging über die Regenbogenbrücke und die ersten runden Geburtstagsfeiern fielen aus. Man ließ sich Dinge einfallen, um die Ehrentage nicht unter den Tisch fallen zu lassen und zu signalisieren, dass man trotz allem nicht in Vergessenheit gerät. Schätze was du hast, in dem Moment wo du es hast!

Seelentröster und Beistand für schwere Stunden
Juni 2020

Der Regenbogen wurde für alle zum Symbol der Hoffnung und Verbindung. Alle Schützenfeste und Stadtfeste fielen aus. Das Leben stand fast still. Die Klorolle wird zum Lebenselixier und an mir ging es dennoch recht spurlos vorbei. Aber auch nur fast. Umarmungen und Nähe fehlten mir und ich möchte sie weitergeben an die, die es gerade benötigen. Oft fühlte ich mich machtlos und obwohl ich sonst so die Kreative bin, hatte ich kaum Ideen im Kopf wie ich es anders umsetzen kann. So fühlte es sich für mich zumindest an. Verschenke Gesten des Herzens- sei erfinderisch

Anker= Halt
Juli 2020

Ein persönliches Highlight für mich war der Juli. Mitten in all dem Geschehen sollte es meinem Herzmann und mir gelingen mit einem Teil unserer Kinder den 1. gemeinsamen Urlaub zu erleben. Es war so beeindruckend und wunderschön. Ganz für uns alleine und das Meer vollbrachte Wunder. Es verschluckte die Sorgen und Ängste für einen Moment. Kleinste Sehenswürdigkeiten gaben einem Halt, weil man so sehr abschalten konnte. Halte das Glück in deinen Händen!

August 2020

Die Sommermonate boten zig Bilder von zauberhaften Sonnenuntergängen und Naturschönheiten. Von jedem dieser Momente zehrte ich. Das Leben ging weiter… egal ob positiv oder negativ, aber wir tragen es gemeinsam. Nicht immer ging es mir leicht von der Hand. Ich bin ein Mensch der von der Nähe des anderen Menschen lebt. Aber genau das fehlte mir. Ich wusste manchmal damit nicht umzugehen. Gehe ich hin oder bleibe ich zu Hause. Klare Aussagen und Regeln gab es nicht immer und das viele Hin und Her an neuen Begebenheiten sowohl im Beruf als auch privat, machten mich langsam kopflos. Ich war verunsichert und dennoch zehrte ich von meiner eigenen Familie und das Leben mit und in der Natur. Reiche die Hände wo du kannst – nutze jede Gelegenheit!

September 2020

In sich wieder gefangen, sich treiben lassen wie ein Blatt im Strom des Wassers, blickte ich wieder positiver. Freunde und Familie können sich im kleinen Rahmen wieder treffen- was für Seelenmomente. Schulen laufen unter den gegebenen Hygienemaßnahmen weiter. Und plötzlich ist dieser Arbeitswille wieder so stark. Da wo ich Anfang des Jahres stand und wusste was ich will, hatte wieder Feuer und Flamme in mir gefasst. Ganz viel Energie ging in mein Berufsleben. Einiges davon werde ich noch 2021 umsetzen. Ich möchte Integrationsarbeit in den Fokus rücken, einen Stellenwert und ein Netzwerk geben. Es ist so wertvoll. Das Leben hat mich wieder. Mein Sohn hatte endlich einen Ausbildungsplatz, der ihm Spaß machte. Es ging also vorwärts. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen vorwärts bringen!

An der Mosel
Oktober 2020

Das Leben hatte wieder ein Gesicht. Einige Tage Auszeit an der Mosel bei meiner Sis und der normale Arbeitsalltag ließen mich vor Energie strotzen. Die Auszeit war notwendig. Wie jetzt? Wir waren doch erst so entschleunigt? Richtig- aber sofort wieder in die Vollen zu gehen schlaucht mehr als ich anfangs zugeben will, denn mein Enthusiasmus ist größer und verdrängt erstmal alles. Gib acht auf dich und höre auf deinen Körper. Du hast nur den einen.

November 2020

Ich habe einen Schatz gefunden. Den Schatz des Lebens, des Zusammenhaltes, der Familie, der Freunde, der Unterstützung, der Ideen, der Freizeitgestaltung, der Dankbarkeit, der Gesundheit. Bewahre die positiven Momente im Herzen

Dezember 2020

Da ist er nun, der letzte Monat des Jahres. Was für ein Jahr. Und wieder ein Lockdown ! Wieder die große Angst, Unsicherheit und Ungewissheit was das für uns für die Zukunft heißt. Einige gehen sprichwörtlich am Krückstock, andere ziehen sich mental zurück. Wieder müssen einige alleine bleiben und Weihnachten feiern im kleinsten Kreis mit wesentlich mehr Emotionen die diesmal unter dem Baum liegen. Aber wir haben uns. Ich hatte wieder Zeit um Karten zu schreiben und mich mal wirklich nur auf das Fest zu konzentrieren. Das Fest der Liebe- verteile Liebe so gut du kannst.

Viel Dinge sind dieses Jahr geschehen. In meinem Jahresrückblick habt ihr bisher nichts davon gelesen, dass liebe Menschen richtig um ihre Gesundheit kämpfen mussten. Ihr habt nichts davon gelesen, dass sich Freunde in diesen Situationen neu finden müssen oder sich nicht aus den Augen verlieren. Ich erwähnte nicht, dass zig Feste ausgefallen sind, aber es erlaubte schöne Höhepunkte gab, die einen Glanz verbreiteten. Leider gab es auch Menschen, die über die Regenbogenbrücke gehen mussten.

All diese Dinge im richtigen Blickwinkel betrachtet mit den Augen und dem Herzen im Gegenüber gesehen, ergeben für mich trotz diesem besonderem Jahr eine große Dankbarkeit. Dankbarkeit für den Mann an meiner Seite und in meinem tiefsten Herzen , unseren Kindern tief im Herzen und all jene die zur Familie des Herzens und den Freunden fürs Leben gehören. Nichts davon ist selbstverständlich und nichts geschieht ohne das man selbst etwas dafür tut. Mal mehr , mal weniger- ganz wie die Kraft es zulässt, aber immer mit der nötigen Wertschätzung. Und ganz egal, was uns und mir das Jahr 2021 bereit hält, ich bin dankbar für all das Gute. Auch ich werde einiges ändern müssen, aber verzeiht mir, auch ich bin nur ein Mensch, der manchmal seinen richtigen Platz finden muss und dadurch Fehler begeht.

Für mich war 2020 anstrengend, aber nicht nur schlecht. Denn dafür gab es Momente, die mich anders kennenlernen ließen und mir wieder zeigten, dass nichts von alle dem selbstverständlich ist. Nichts ist selbstverständlich! Auch das Leben nicht!

In diesem Sinne , es war einmal, verlasse ich das Jahr 2020 mit meinem traditionell gewordenen Silvesterlauf. Ich laufe dem Jahr 2021 entgegen! Und es ist noch immer ein Leben da!

Das Angehörigen- ABC

Schon oft habe ich diesen Begriff und auch die dazu gehörigen Gedanken gelesen. Ich weiß nicht genau, warum mir dieses auf den Punkt gebrachte Wort heute in den Sinn kam und ich mir dachte, dass ich spaßeshalber mal ausprobieren könnte mein eigenes ABC zu verfassen.

Vorab sei erklärt, dass ich mich mit diesem Wort identifiziert fühle, weil mir nahestehende Menschen an Krebs erkrankt sind. Es sind Menschen mit denen ich seelenverwandt bin und für mich Familie sind. Innigste Verbundenheit in jeder Pore meines Daseins machen diese Menschen für mich zu Angehörigen. Namen spielen hier keine Rolle, wer mich kennt, kennt auch diese zu mir gehörigen, verbundenen Menschen.

Ich lese und höre immer wieder viel von Krebserkrankungen, Menschen und deren Geschichte. Gerade jetzt im Oktober wird insbesondere auf Brustkrebs aufmerksam gemacht. Es ist eine Thematik, die jeden von uns treffen kann und jeden von uns unterschiedlich. Krebs begegnet uns in so vielfältiger Weise und mich eben als Angehöriger. Und was mich damit verbindet oder welche Gedanken mir durch den Kopf schwirren, wenn ich das ABC durchgehe, wird vielleicht sogar mich überraschen.

Let‘s start:

A ~ Angehörige von Krebsis, Auf und Ab, aufmerksam machen, Achterbahnfahrt der Gefühle, Angst

B ~ brutale Konfrontation, Brustkrebs

C ~ Chemo macht deutlich um was es geht, chronisch krank , Cancer unites

D ~ Dankbarkeit für jedes positive Ergebnis, du bist nicht allein

E~ emotionale Momente, positiv wie negativ, Empathie

F~ Freude für jede gemeinsame Zeit und jedes positive Ergebnis, Freundschaft, Freunde fürs Leben, Fürsorge, Flügelbruch e.V. , Fragen

G ~ Geduld: wie oft muss man geduldig auf die Ergebnisse warten , Genesung , gib acht auf dich, gegenüber

H ~ Hoffnung haben und nicht verlieren, Haarausfall, halt die Ohren steif

I ~ Interesse an Gespräche und an Gefühle Informationen,

J ~ jonglieren mit den eigenen Gefühlen

K ~ Krebs ist ein Arschloch, krank, Krebs verbindet, Kommunikation

L ~ Leben- ich will dass diese Menschen leben, liebevoll umsorgen

M ~ Mut zusprechen, Machtlosigkeit

N ~ neben dir, ich stehe neben dir- ich bin da

O ~ Offenheit in jedem Gespräch; offen mit Worten umgehen, ein Ohr haben, Operationen

P ~ Psyche: manchmal spielt sie uns einen Streich, positiv denken

Q ~ Qualitytime: jede mögliche Zeit nutzen um sie miteinander zu verbringen

R ~ Realität, Ratlosigkeit

S ~ seelenverwandt= enge Verbundenheit= Schmerz,

T ~ Tod— ist das tatsächlich immer das Ende von einer beschissenen Krankheit; Traurigkeit, Träume, Tränen

U ~ unheilbar, untröstlich, Unterstützung, Ungewissheit

W ~ Wut , Wünsche

V ~ verflixt, verflucht, verdammt nochmal Vorsorge, versorgen, verbittert

X ~ x-mal sind da zig Gedanken und Gefühle

Y ~ Yin und Yang: in Einheit verbunden, sich erden und versuchen in Einklang zu bringen, Yescon

Z ~ Zuwendung, zuhören, Zusammenhalt, Zukunft

Baum des Lebens

Erst gestern ging ich wieder laufen, diesmal aber im Wald. Die meisten Laufstrecken habe ich bisher auf Asphalt abgelegt, weil sie größtenteils eben verlaufen. Bergauf ist da noch nicht so meins. Gestern zog es mich aber in den Wald, weil ich ausprobieren wollte, ob das für mein angeschlagenes Knie evt besser ist. Bergauf kann man schließlich auch gehen😉

Der Wald hat aber für mich noch ganz andere wertvolle Gedanken. Ich bin schon immer gerne im Wald spazieren gegangen. Die Ruhe, die ich da finde ist Balsam für meine Seele. Die Luft und der Geruch ist ganz eigener und ich kann nicht genug davon bekommen. Ich mag es über den Waldboden zu gehen, es fühlt sich leicht an und das knacken der Äste hörte ich schon als Kind gerne.

Bäume haben schon immer eine große Bedeutung für mich. Angefangen von den Wurzeln bis hin zur Baumkrone. Wo sind meine Wurzeln? Wie verzweigt und wie tief sind sie verankert? Geben mir die Wurzeln Halt oder werde ich aus dem Boden gerissen, wenn der nächste große Sturm zu nahen droht? Diese Fragen kann man sicherlich alle unterschiedlich beantworten. Es gibt für mich sowohl Wurzeln, die mir sehr viel Halt geben und welche die mehr oben auf liegen. Die oberen Wurzeln haben noch die Chance sich tiefer zu verwurzeln. Vielleicht schützen sie auch einfach nur die tieferliegenden Wurzeln.

Der Stamm ist der meine. Jeder Jahresring mehr kräftigt den Stamm. An einigen Stellen ist er bemoost, das ist sicherlich die weiche Seite an mir. An die kann sich jeder anlehnen und ein Stück Wärme abholen. Berühre es und du wirst sehen, wie gut es dir tut. Aber verletze es nicht und ruppe nicht an ihr rum.

An einer anderen Stelle sieht es aus, als wollte sich dort ein Stück Ast durchbohren, hat es aber nicht ganz geschafft. Da sollte der Weg wohl nicht hinführen. Vielleicht ist es etwas was verarbeitet werden musste und nun zwar ein Teil von mir ist, aber nicht mehr an mir wachsen kann. Meine Jahresringe in gutem Holz gebettet und umgeben von einer Rinde, die ihre ganz eigene Maserung hat. Mit Vertiefungen, die Spuren hinterlassen haben, ganz gleich ob positiver oder negativer Art. Sie machen meinen Stamm aus- sie machen mich aus!

Viele Wege führen mich durch das Leben. Jeder Ast, der an mir wächst, erzählt seine ganz eigene Geschichte. Dicke wie dünne Äste, schwere und ganz leicht zerbrechliche Äste. Äste die direkt an meinem Stamm herangewachsen sind, sind meine Kinder. Sie wachsen und werfen neue Triebe um selbst nachher einem eigenen Baum das Leben zu schenken. Manche Äste tragen Früchte in Form vom satten grünen Blätterwerk und wieder andere setzen noch einen drauf mit wohlschmeckenden Früchten. Es ist das Leben. Wieviele Begegnungen und Verzweigungen gibt so ein Baum her? Wieviele Blätter und Früchte trägt so ein Baum? Das liegt doch ganz bei uns und unserem Lebenswerk. Wieviele Tiere fühlen sich heimisch in unserem Baum? Belasse es nicht bei dem Vogel, der singend in deinen Zweigen zwitschert. Es wäre zu einseitig. Gib der Eule einen Schattenplatz und dem Schmetterling ein grünes Blättchen. Lass die Raupe an dir knabbern, damit du lernst mit Dingen umzugehen, die dir nicht gut tun. Lass die Ameisen ihren Hügel neben dir bauen, damit du weißt, dass das Leben mit Arbeit und Emsigkeit verbunden ist.

Hänge eine Schaukel in deinen Baum, damit du die Leichtigkeit nicht verlernst und immer in Schwung bleibst. Gib anderen die Möglichkeit auf der Schaukel Platz zu nehmen, wenn ihnen das Leben übel mitspielt.

Dein ganzes Leben ist wie ein Baum. Gestalte ihn und gib ihm eine Wertschätzung. Fülle ihn mit Leben und hinterlasse Spuren. Und wenn uns eines Tages das Leben müde macht, lebt dieser Baum weiter. Und sollte sich ein Borkenkäfer Zutritt in einem Baum verschafft haben und ihn zernagen, dass die Blätter braun werden, dann ist es dennoch nicht das Ende. Das Holz wird benötigt für vielerlei Dinge in unserem täglichen Leben. Deine Erfahrungswerte und dein Leben wird benötigt für das was nach dir kommt. Deine Wurzeln sind gelegt und es ist etwas ganz besonderes entstanden:

EIN BAUM- DEIN BAUM

Werte anders kennen- und schätzen lernen

Vier Wochen sind vergangen, seid meinem letzten Blogbeitrag. Vor vier Wochen schrieb ich meine ersten Gedanken zu Corona auf. Wie ist ist es mir ergangen seid dem und hat sich meine Meinung dazu geändert?

Fangen wir damit an, wie es mir ergangen ist. Da ich im Schulwesen tätig bin, war ich natürlich auch sehr schnell von der Kurzarbeit betroffen, was mich aber zu Beginn nicht störte, weil ich mich in dieser Entschleunigungsphase wohl gefühlt habe. Entschleunigt nicht nur im Berufsleben, sondern auch im Alltag. Viel weniger Autofahrten, weniger Hetzerei von einem Termin zum nächsten. Ein paar wenige Verpflichtungen blieben, aber ich konnte sie mit viel mehr Gelassenheit und Ruhe ausführen. Im Laufe der Zeit habe ich mir Onlineschulungen und Podcasts für die berufliche Weiterbildung zu meinem Eigen gemacht. Nach wie vor arbeite ich mir Dinge aus, die ich nach Corona beruflich umsetzen möchte. Es ist jetzt die Zeit, für mich das zu nutzen, was ich später umsetzen kann. Worauf soll ich warten? Wenn das Leben erst wieder seinen normalen Gang geht, dann wird die Zeit dafür nicht sein. JETZT kann ich Konzepte ausarbeiten und vorlegen. JETZT kann ich Ansätze und Dinge ausarbeiten, um sie fertig vorzulegen und etwas in Bewegung bringen kann. Soviel zum Beruflichen.

Ganz persönlich/ privat habe ich die Zeit genutzt um für mich ein Ziel zu erreichen. Schon vor Corona war mein Vorsatz, ein paar Kilos abzunehmen und etwas fitter zu werden. Aller zwei bis drei Tage begann ich wieder mit dem Laufen. Mit fachlicher Beratung startete ich schon im Februar die ersten wenigen Kilometer zu trainieren. Gleichzeitig verzichtete ich auf Süßigkeiten- was ich oft auch in der Fastenzeit mache- und setzte mich per App auf 1400 kcal runter. Mein Durchhaltevermögen sollte bis heute schon mit knapp 6 kg weniger auf der Waage belohnt werden und meine Zeiten im Laufen werden auch immer besser. Mit fast 8min/ pro km habe ich angefangen und liege inzwischen bei 6:38 / km. Auch die Längenstrecke kann schon mal bis zu 7km betragen. Fazit: Zeit bestens genutzt.

Natürlich habe ich auch die ein oder andere Ecke gründlicher geputzt. Dazu, wo man im beruflichen Alltag nicht immer kommt oder auch gar keine Lust hat. Aber Lust hatte ich jetzt auch nicht immer- da musste ich schon manchmal den inneren Schweinehund überwinden. Zum Alltag gehörte natürlich auch der Einkauf, um den man ja irgendwann nicht herum kommt. Und da bin ich definitiv an meine Grenzen gestoßen. Ja, manchmal hat es mir schlechte Laune bereitet und es rollten dann auch mal Tränen. Es lag nicht daran, dass ich das ein oder andere Lebensmittel nicht ergattern konnte, sondern ich hatte viel mehr meine Probleme mit den unterschiedlichen Vorgehensweisen. Der eine Markt stellt schwarze Trennwände zwischen den Kassen auf, der andere reicht dir nichts mehr an und wieder andere nahmen nicht mal Bargeld an. Später kam dann hinzu, dass man nur noch mit Einkaufswagen in die noch offenen Geschäfte durfte. Alles im einzelnen betrachtet macht es Sinn und verstehe ich, aber ich konnte damit so spontan sehr schwer umgehen. Es hat mich emotional belastet und ich brauchte etwas Zeit um damit anders umzugehen. Warum das so war, kann ich nicht erklären, aber ich war für jeden Tag dankbar, wo ich nicht in irgendein Geschäft musste.

Ein weiterer Punkt, der mir etwas zu schaffen machte, aber mit dem ich definitiv nicht alleine war, betrifft die fehlenden soziale Kontakte. Durch Corona wurde mir einmal mehr bestätigt, dass ich kein Mensch bin, der auf Dauer alleine leben kann. Ich hatte Gott sei Dank einen Teil meiner Familie bei mir, aber die Sehnsucht nach dem anderen Teil war/ ist groß. Wenn man die eigene Tochter nicht im Krankenhaus besuchen darf , ist das schon ein großer Einschnitt. Arbeitskollegen und Freunde schienen alle so weit weg und das machte auch ein Anruf oder Videotelefonie nicht wett. Ebenso hat es mir gefehlt, jemanden in den Arm zu nehmen, wenn es ihm gerade nicht gut ging. Diese Gesten unterstreichen gesagte Worte und tun dem Menschen neben dir und mir einfach gut.

Auch meine Kinder sind sehr unterschiedlich mit Quarantäne und Verboten umgegangen. Es hat lange gedauert, bis sich alle darauf einlassen konnten und verstanden haben, um was es tatsächlich geht. Erschwert wurde dieses auch durch die unterschiedlichen Handhabungen in deren Berufsfeldern.

Von Nachrichten und Sprüchen im Internet, ebenso von den verschiedenen Meinungen, ob nun mehr hinter Corona steckt, als wir alle wissen und ganz besonders von irgendwelchen Verschwörungstheroien, habe ich mich ganz schnell distanziert. Diese hätten mich sonst ziemlich weit nach unten gezogen. Fakt war, dass wir nichts ändern konnten und es unsere Pflicht war, sorgsam für sich und den Nächsten damit umzugehen.

Haben sich durch meine Erlebnisse nun meine Gedanken zum letzten Blog geändert? NEIN, keineswegs! Ich stehe nach wie vor zu den Gedanken, die ich vor vier Wochen schrieb. Auch wenn ich keine Fotos sortiert habe, keine Briefe geschrieben habe und auch der Keller immer noch genauso aussieht wie vor vier Wochen. Das zeigt mir aber auch, wie leer vielleicht mein Akku war. Die Gesundheit des Körpers zu erhalten ist mit das Wichtigste. Das habe ich bis heute geschafft und bin dafür dankbar. In sofern war es eine Auszeit. Wünsche bleiben immer offen: gerne hätte ich meinem Herzensmann auch ein wenig Entschleunigung gegönnt und somit auch mehr Zeit für uns als Partner. Wir hatten die freien und ruhigen Ostertage und die mussten reichen. Dafür musste er aber auch nicht in Kurzarbeit gehen, was uns sonst noch mehr zurückwerfen würde. Längst sehe ich nicht mehr alles als selbstverständlich und schaue genauer hin, was für wertvolle Momente es gibt. Wir haben uns viel erschaffen durch unserer Hände Arbeit, aber wenn es Situationen verlangen, sind nicht mehr alle Dinge greifbar. Und genau deswegen halte ich mich an Vorgaben und schätze die Dinge wert, die ich jetzt gerade in diesem Moment nutzen kann.

Der größte Moment wird sein, wenn wir mit unseren Herzensmenschen wieder Arm in Arm durch die Welt gehen können, wenn ich Menschen nicht mehr nur mit Worten trösten kann und mir dessen bewusst bin, wieviel mehr Wert dahinter steckt.

Wenn es sowas wie eine Wiedergeburt gibt, dann….

… dann erlebe ich sie tatsächlich in meiner Sis. Eigentlich ist dieser Satz durch mehrere Sätze entstanden, die mal wieder gleich einher gingen im Gespräch zwischen meiner Sis und mir. Aber von vorne:

Meine Sis und ich hatten die wunderbare Möglichkeit uns anderthalb Woche an der Backe zu haben. Wie ihr sicher schon wisst, wohnen wir nicht am selben Ort, sondern es trennen uns gute 300 km. Und wie ihr auch wisst, sind wir keine leiblichen Geschwister und auch keine Geschwister die aus Stiefelternteile entstanden sind, sondern wir sind von Schulzeiten an best friends forever, wie man so schön sagt und nicht nur das, sondern sehr sehr seelenverwandt! Auf der Durchreise von ihrem Wohnort zu einer Hochzeit, hat sie kurzentschlossen einen Zwischenstopp bei mir eingelegt und noch kurzentschlossener sich dafür entschieden noch ein paar Tage zu verlängern um mich dann in der Folgewoche mit zu sich zu nehmen. Kleine, aber nicht unbedeutende Randbemerkung: ohne unsere Männer und Familie wäre das nicht möglich- sie kennen uns und unsere Verrücktheit und unterstreichen das alles insgesamt. Zurück zu unserer Woche: Ich wäre eh zu ihr gefahren, da wir- dank ihr- Karten für ein Kellykonzert hatten. Somit wurde aus dem eigentlich wirklich geplanten Konzert eine Auszeit für uns beide von anderthalb Wochen.

In diesen Tagen ist es uns extrem oft geschehen, dass wir dasselbe sagen wollten, dasselbe gesagt haben, dasselbe gedacht haben und Handlungen im Duett gleich durchgeführt wurden.

Wir waren uns dann heute morgen einig- etwas wurde vertauscht, oder wenn es sowas wie eine Wiedergeburt gibt, dann sind wir zwei dann doch zusammen geboren worden oder was auch immer. Es fühlt sich so einzigartig und so sicher an. Eine solche Verbindung wie wir sie haben ist nicht nur großartig, sondern unglaublich wertvoll und es durchströmt mein Herz mit Wärme. Es ist nicht nur, dass man den Anderen aus der Scheiße ziehen würde, wenn es nötig wäre;es ist nicht nur das man sich Rückhalt gewährt- nein- es ist viel mehr als das und ich kann es nicht mal in Worte fassen. Nicht einmal die Dankbarkeit, die ich dafür empfinde, lässt sich in Worte fassen.

Ich danke dennoch von ganzem Herzen, dass ich dass Glück für eine so tiefe Verbundenheit erleben darf. Verbundenheit in Familie, in Dasein füreinander und in einer ganz besonderen Wiedergeburt, wenn es sowas gibt….

Jahresrückblick / Jahresneubeginn

Am letzten Tag im alten Jahr nahm ich am größten Sylvesterlauf Deutschlands teil. Im Jahr zuvor ging ich als Wanderin an den Start und dieses Jahr packte mich der Ehrgeiz als Walkerin. Ich ging ganz unbefangen aber mit ein wenig Respekt an die Sache heran. Ich weiß, dass ich schnell gehen kann, auch ohne trainiert zu sein und deswegen wusste ich, dass ich die 15km schaffen werde. Es sind nicht die Ergebnisse am Ende für mich, die zählen, sondern es mitgemacht zu haben und am Ende anzukommen. Ist es nicht auch so, wenn wir unser Jahr Revue geschehen lassen? Manchmal habe ich mich gefragt, warum ich das mache. Möchte ich dem alten Jahr davon laufen? Lange habe ich darüber nachgedacht.

Es war ein Jahr, wo man sagt, es geht besser , sehr viel besser! Ein Jahr geprägt von vielen Nachrichten, die kein Mensch brauchte und leider dennoch in ihrem Leben integrieren müssen. Viele sehr nahestehende Menschen, die an Krebs erkrankt sind, der teilweise auch nicht heilbar ist. Man bekam fast den Eindruck, dass es ansteckend ist, weil immer wieder eine neue Schreckensnachricht dazu kam. Aber nicht nur Krebs hielt Einzug im Jahr 2019, auch eine Rheumaerkrankung und eine MS- Erkrankung bei ganz jungen Menschen. Menschen, die Op’s vor sich hatten und andere Erkrankungen, die einen verändern. Es gab Menschen unter uns, wo das Leben aus der Bahn läuft, wo um Existenz gekämpft werden muss, und ja sogar um Liebe gekämpft wird. Da sind Menschen unter uns, die beruflich nicht glücklich sind und / oder erfolglos auf der Strecke liegen bleiben mussten, trotz vieler Bemühungen. Es gab Menschen unter uns, die einen lieben Menschen verloren haben. Und wenn ich hier von Menschen rede, dann sind das nicht irgendwelche Menschen – NEIN- sie sind aus meiner Familie und aus meinem Freundeskreis und aus dem engsten Bekanntenkreis! Menschen mit denen ich jeden Tag zu tun habe und keinen davon missen möchte! Das waren sicherlich alles Geschehnisse, die ich in dem Jahr nicht gebraucht hätte und wo einem danach zumute ist, einfach nur davon zu laufen, auch wenn sich dadurch nichts ändert und die Gefahr besteht, dass man sich damit immer wieder auseinandersetzen muss. Aber es waren derer Nachrichten einfach zu viel im Jahr 2019.

Dennoch kann ich aber auch sagen, dass es richtig gute und dankbare Momente gab. Beruflich konnten sowohl ich, als auch mein Mann sagen, dass wir endlich angekommen sind. Wir fühlen uns sauwohl indem was wir tun, weil unsere Arbeit wertgeschätzt wird. Man quält sich nicht zur Arbeit und macht sie richtig gerne.

Ein weiteres persönliches Highlight war das Treffen mit meinen Geschwistern. Wir hatten ein tolles Wochenende zusammen in Hamburg. ( Siehe auch „Das Leben ist eine Reise wert“im Blog).

Auch in einem Blog verewigt, ist unser Adoptionsantrag, der noch 2019 unterzeichnet wurde und seinen Weg zum Gericht aufgenommen hat. Das wird uns auf jeden Fall im Jahr 2020 begleiten und hoffentlich auch zu einem positiven Highlight werden. Durch diese Adoption, wo meine Kinder sich von meinem Mann adoptieren lassen, spürt man die Stärke und Liebe einer Familie. Ich habe das wunderbare Glück, Familie als ein starkes Bindeglied zu erleben. Wir stehen füreinander ein und stärken uns den Rücken. Es darf auch mal gestritten werden ohne das deswegen die Liebe zu jedem einzelnen nachlässt. Wenn es darauf ankommt, stehen wir Gewehr bei Fuß. Niemand muss alleine gehen. Das sind wahrhaftig Glücksmomente.

In unserer Familie gab es neuen Erdenbürger- herzlich willkommen im Leben. Mögest du ein Leben voller Glück führen können und immer Menschen um dich haben, die dich dabei begleiten.

Ich durfte erfahren, wie wichtig und standhaft Freundschaften sein können. Das es ein Band dazwischen gibt, was durchhält und stärker ist als alles was man sich vorstellen kann. Das man zusammen lachen kann, feiern kann aber sich auch stützen kann. Nicht alle Freundschaften sehe ich jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat, aber ich weiß, dass auch sie ganz nah sind. Das bedeutet mir sehr viel und hat einen hohen Stellenwert bei mir und nehme als schönes Erlebnis aus dem Jahr 2019 mit.

Somit kann ich nun sagen, dass ich dem Jahr 2019 nicht weglaufe, sondern dem Jahr 2020 entgegenlaufen. Manches möchte ich gerne hinter mir lassen und anderes nehme ich wieder mit. Von Herzen wünschen ich allen ein gutes Jahr 2020. Bei allem was ihr vorhabt soll euch Liebe, Glück und Wertschätzung begleiten.

Gleich im neuen Jahr bin ich eine längere Wegstrecke gelaufen, bei herrlichem Sonnenschein und die Schönheit der Natur vor Augen. So darf es weitergehen. In diesem Sinne ein gutes Jahr 2020!

Das Geschenk der Freundschaft

Ich glaube ich könnte ein Buch über Freundschaften schreiben. Es gibt den Blog über Freundschaften, in dem ich über seelenverwandte Freundschaften schreibe und über Freundschaften, die die meisten von uns besitzen. Ich schrieb über wertvolle Momente, als ich mit zwei Freundinnen schöne Stunden verbrachte. Und gleich heute erlebte ich wieder dieses wunderbare Ergebnis einer längeren Freundschaft. Auch sie ist eine ehemalige Arbeitskollegin, die vor einigen Jahren nach Irland zog. Wir sind in Kontakt geblieben über die heutige Medienwelt. Heute war sie das erste Mal wieder in Deutschland und wir haben uns getroffen. Ich war so überwältigt davon, dass mir die Tränen liefen. Ich weiß, dass es jetzt wieder lange dauern wird bis wir uns real live sehen werden. Deswegen habe ich jeden Moment umso mehr genossen. Ich danke dir für diesen tollen Tag und die gemeinsamen Stunden.

Und in dem Moment, wo ich das hier schreibe, gehen mir so viele Freundschaften durch mein Herz. Die Freundin, die in direkter Nachbarschaft wohnt. Wieviele Runden gehen wir gemeinsam mit dem Hund und tauschen uns über Alltägliches aber auch über manche Probleme und Launen aus. Wir gehen mal frühstücken, mal auf eine Messe. Alles was uns das Leben bietet und ich weiß, dass sie mich nie im Regen stehen lassen würde. -Danke Dir von Herzen.- Eine andere Freundin, die mir in sehr schwerer Zeit durch das Leben geholfen hat und mit der es auch viele wertvolle Gespräche gegeben hat. Leider liegt es oft an der Zeit, dass wir uns nicht so oft treffen können. Aber der Moment als sie bei der Geburtstagsfeier meiner Tochter mit ihrer Tochter vorbei kam um kurz Hallo zu sagen und einige Momente sich zu unterhalten, zeigt mir, dass eine Verbundenheit vorhanden ist. -Danke auch euch.- Eine Arbeitskollegin, die sich auch zur Freundschaft entwickelt hat, brauchte viel Unterstützung. Ein Auf und Ab begleitet sie momentan im Leben. Wir haben uns getroffen und viele Gespräche ausgetauscht. -Auch dafür bin ich dankbar, weil man mir vertraut.- Mit einer langen Weggefährtin und Freundin treffe ich mich je nach Zeit aber dennoch regelmäßig um längere Strecken zu laufen. Meistens durch den Wald und abseits vom Stadtgeschehen. Wir haben Kinder im gleichen Alter und verstehen uns sehr gut, wenn es um alltägliche Sorgen geht. Wir sind da absolut auf einem Level und es tut immer wieder gut miteinander zu reden. -Dankbare Momente.- Bei meiner erweiterten Ausbildung, lernte ich zwei mitstudierende Frauen kennen, wo sich ebenfalls eine Freundschaft entwickelte. Eine von ihnen lernte ich recht früh kennen und wir lernten viel zusammen. Dadurch lernten wir uns näher kennen und es bot sich eine Einheit in Denken und Handeln. Wir wollten uns zusammen was aufbauen, und sind immer noch füreinander da. Auf einem Seminar lernten wir dann weitere wertvolle Menschen kennen und zu einem Menschen gibt es auch eine wundervolle Verbindung, was man auch als Freundschaft versteht. Man vertraut sich Dinge an und genießt dort den Moment der Freundschaft. -Dankbar! –

Man mag sich fragen, sind das wirklich alles Freundschaften? Übertreibt sie da nicht? Nimmt sie das Wort Freundschaft nicht zu leicht? Ich kann euch beruhigen. Ich vergleiche Freundschaft nicht mit Bekanntschaft und ich kenne die Unterschiede sehr wohl. Nicht immer werde ich allen gerecht, wenn es darum geht sich regelmäßig zu treffen, aber eins weiß ich genau, dass ich mich auf all diese Freundschaften verlassen kann. Nicht eine einzige würde mich und meine Familie stehen lassen und ich nicht sie. Es kommt nicht darauf an, sich wöchentlich zu sehen, sondern im richtigen Moment da zu sein und Zeit zu haben, so wie bei meiner Sis. Ich verspüre große Dankbarkeit für diese Freundschaften und sie bereichern mein, dein und das Leben. Wenn man seinem Gegenüber mit Respekt begegnet, dann hat man das große Glück solche Freundschaften haben zu dürfen.