Die Türchen an meinem Kalender

Jedes Jahr aufs Neue, erfreuen wir uns an den verschiedensten Adventskalender. Voller Erwartung was wohl hinter dem Türchen stecken mag, nutzen wir täglich die paar Minuten, um uns eine kleine Freude zu machen. Der Kreativität sind schon längst keine Grenzen mehr gesetzt. Von einfachen Bildchen, über Schokolade und anderen Leckereien bis hin zu Geschichten, Rätseln, oder eigens gepackten Päckchen, ist für Jedermann was dabei. Kinder springen erwartungsvoll aus ihren Bettchen und können es kaum erwarten, was sich wohl diesmal hinter dem Türchen versteckt. Die Augen leuchten und das Herz ist voller warmer Freude.

Niemand möchte es vermissen, denn irgendwie gehört es dazu sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten, sich im Vorfeld Gedanken zu machen und anderen eine Freude zu bereiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Kinder oder Erwachsene, ob jung oder alt- die Erwartungen und die Vorfreude auf das, was sich hinter dem Türchen verbirgt, werden immer irgendwie erfüllt.

Türen öffnen

Und wie sieht es mit unseren Türen aus? Jeden Tag gehen wir durch irgendeine Tür. Du verlässt dein Haus, verschließt die Tür und öffnest eine neue Tür. Vielleicht musst du erst anklopfen oder klingeln, damit sie dir geöffnet wird. An jeder Tür steht eine Zahl und anders als beim Adventskalender auch eine Name. Du weißt schon jetzt genau, wer dich hinter der Tür erwartet . Es ist kein Geheimnis mehr und dennoch bleibt es eine Überraschung. Niemand weiß, was gerade hinter dieser Tür geschieht. Befindet sich hinter dieser Tür ein Leben voller Freude und Harmonie, oder sind dort Traurigkeit und Einsamkeit zu spüren? Jeder Gedanke, jedes Empfinden führt hinter der Tür sein eigenes Leben. Und mit jedem Schritt, den ich hinter diese Tür trete, begebe ich mich ein Leben des Anderen.

Mit welchen Erwartungen stehen wir vor den Türen? Freuen wir uns auf die Person, die sie gleich öffnen wird? Bereiten wir eine Freude mit unserer Anwesenheit? Wie weit sind unsere Türen geöffnet?

Manchmal bleiben Türen verschlossen! Niemand ist erreichbar und es scheint ganz unnahbar zu sein. Der Schritt hinter die Tür gelingt manchmal nicht. Der Schlüssel dazu lässt sich einfach nicht finden und so sehr wir uns wünschen würden, dass die Erwartungen hinter den Türen einfach nur einen kleinen Spalt der Hoffnung bekommen und ein kleines Weihnachtswunder geschieht, so sehr spüren wir auch, wie schwer es ist, die knarrenden und schwere Tür zu öffnen.

Wie bewusst gehen wir durch jede Tür? Was nehmen wir wirklich wahr? Wie selbstverständlich gehen wir durch die unzähligen Türen, die uns jeden Tag begegnen?

Lasst uns Türen öffnen zu unserem Nächsten, für jeden, der uns besuchen möchte. Lass uns Weihnachten mit offenen Türen feiern. Und sollten dennoch Türen nicht geöffnet werden können, dann lasst euch die Möglichkeit offen, dass sie nicht für immer verriegelt bleibt. Manchmal reicht ein kleiner Spalt, der uns zeigt, dass noch nicht jedes Wort ausgesprochen ist und Hoffnung besteht.