Nicht das ich nicht wüsste, wie dieser Satz weitergeht, aber ich möchte ihn gerne für den Leser und auch für mich offen stehen lassen. Zu Muttertag schrieb ich davon , wie gerne ich Mutter bin und auch wenn ich nicht alles richtig gemacht habe, ich dennoch aus Überzeugung und Liebe handelte. Und genau das möchte ich auch den Vätern dieser Welt unterstellen, wenngleich ich da gewaltige Unterschiede kennen gelernt habe. Ohne nur auf meine Erfahrungen und meine Lebensgeschichte zurückzublicken, erlebe ich immer wieder die einen Väter, die ihre Kinder lieben und wertschätzen und die anderen Väter, wo plötzlich ein Cut entsteht, meistens einhergehend bei einer Trennung. Gerade da habe ich immer wieder erlebt, dass es wohl nach getrennten Wohnungen keinerlei Verpflichtungen mehr gibt. Beginnen tut dies meistens mit der Unterhaltszahlung, gerade so, als wenn die Kinder nichts mehr kosten würden. Plötzlich hat man kein Geld mehr, was aber auch da sein müsste, wenn man zusammenleben würde. Warum müssen sich die Mütter dann alles aus den Rippen schneiden? Ich kann doch auch nicht sagen: es gibt heute nichts mehr zu essen und zum anziehen? Erklärt es mir, ihr lieben Väter da draußen, damit ich das verstehen kann! Und ich benötige noch eine Erklärung: Warum ist es so schwer, sich bei der Zeit mit den Kindern nur auf die Kinder zu konzentrieren? Warum muss ich um die Zeit mit den Kindern feilschen? Sollte das nicht alles genauso selbstverständlich sein, wie vor einer Trennung? Und sollte es hier Mütter geben, die genauso handeln, dann gehen selbstverständlich die Fragen auch an euch! Ich werde das nie verstehen und tolerieren können, solange bis ich eine plausible Antwort darauf bekomme.

Aber ich weiß, das es Gott sei Dank auch andere Väter gibt! Väter, die ihre Kinder bedingungslos lieben und dafür geradestehen . Es gibt Männer , die sich Kindern annehmen, obwohl es nicht deren leiblichen Kinder sind. Und es gibt jene, die sich so sehr mit den Kindern verbinden, das die Kinder ihn darum bitten, Vater zu werden, indem sie um eine Adoption bitten. Dann hat man als Mann und werdender Vater wohl alles richtig gemacht. In dieser dankbaren und wertschätzenden Position befinden wir uns.
Ich kann nicht sagen, wie mein leiblicher Vater gehandelt hätte, da er seine Familie durch einen Freitod alleine gelassen hat. Ich wurde in dem Jahr gerade mal 9 Jahre alt. Da waren keine gemeinsamen Erlebnisse mehr möglich. Ich kann mich daran erinnern , dass er oft hinter mir gestanden hat, wenn es etwas gab, wo ich nicht richtig gehandelt habe. Das hat es mir auch so schwer gemacht, auf die Liebe von meinem Vater verzichten zu müssen. Sehr lange habe ich ihm hinterher getrauert und war wütend, wenn mir jemand sagte, dass mein Vater feige und egoistisch war, weil er so gehandelt hat. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, wenn ich meine Ansicht der Dinge mitteilen würde. Fakt ist, das ein Vater immer fehlt. Auch als ich mich von dem Mann meiner Kinder getrennt habe, wusste ich, dass ich einen Vater nicht ersetzen kann. Ein Vater, der erklärt, wie man sich rasiert und wie man Nägel in die Wand haut ist was anderes, als wenn ich das als Mutter tu. Ein Vater, der für die Gedanken und Sorgen eines pubertierenden Jungen, Verständnis zeigt ist ganz anders als die Gedanken einer Mutter und Frau. Und manchmal hilft es auch einem jungen Mädchen, wenn der Vater mal ein Machtwort spricht oder es liebevolle Umarmungen gibt. Als junges Mädchen durfte ich das durch meinen Pflegepapa, wie ich liebevoll den Papa meiner Sis nenne, erfahren. Er war genau das, was man einen liebevollen Vater mit Herz und Seele nennt. Für sein Kind war er immer da zu jeder Zeit und nahm mich meiner auch noch an. Er war für meine Kinder sowas wie ein Opa. Leider weilt er nicht mehr unter uns- seine Krebskrankheit hat ihn uns genommen.
Meine Brüder erlebe ich auch als liebevolle Väter. Bei meinem älteren Bruder sind die Kinder schon teilweise so alt, dass sie selbst Papa sein könnten. Ich hoffe und wünsche mir, dass sie nie vergessen, was der Papa für sie getan hat. Es gab sicherlich schwierige Zeiten und in manchen dieser Zeiten, hätte er sicherlich auch einen starken Papa gebraucht, stattdessen hat er eine ganz Zeit lang eine Vaterrolle für uns Geschwister übernommen. Und auch in seinem späteren Leben gab es Situationen, wo er Hilfe gebraucht hätte und vielleicht nicht so da sein konnte, aber er hat nie aufgehört seine Kinder zu lieben. Es gab Situationen, an denen viele Väter gesagt hätten: das Kind kann mich jetzt mal. Aber nicht er! Mein anderer Bruder ist sehr spät Papa geworden und er liebt sein Kind so bedingungslos. Vom ersten Augenblick an, sah man den ganzen Stolz in seinen Augen. Sein Leben bestand oft von Aktionen, aus die er mit einer gehörigen Portion Glück immer wieder grade weiter gehen konnte. Außerdem hatte er immer sowas von einer Leichtigkeit und gute Laune in sich.. den Schalk im Nacken, dass man sich vor Lachen in die Hose machen konnte. Das hat er nicht verloren, aber die Fürsorge und Liebe um das Aufwachsen seines Kindes steht sehr viel mehr im Vordergrund.
In der Familie meines Mannes sind Gott sei Dank alle Väter noch greifbar. Die Rolle als Vater erlebe ich da ebenso fürsorglich und liebevoll. Daran merke ich wie wichtig die Grundlage ist, denn mein Mann ist der einzigste Sohn in der Familie und er ist gut so wie er ist.
So könnte ich noch zig andere Väter aufzählen, die ihr Vaterdasein sehr ernst nehmen und für nichts in der Welt auf ihre Kinder verzichten möchten. Vielleicht schaffen es diese tollen Väter, die wenigen anderen Väter davon zu überzeugen, das Vater werden nicht schwer ist und Vater zu sein auch leicht sein kann, wenn die nötige Liebe in ihrem Herzen ist.