Über Mich

Ich bin 52 Jahre alt und lebe in einer wunderbaren Patchworkfamilie mit 5 Kindern seid 23 Jahren auf einem ländlichen Dorf.

Schon als Kind wohnte ich auf einem Dorf mit meinen drei Geschwistern, zwei Brüder und einer Schwester und ich war die zweitälteste. Mit 9 Jahren verlor ich meinen leiblichen Vater durch seinen Suizid. Ab da war für mich nichts mehr normal auch wenn ich das nicht alles auf den Verlust beziehe. Mit meiner leiblichen Mutter hatte ich kein gutes Verhältnis und je weiter ich von zu Hause weg war, umso besser ging es mir. Somit kam es mir gelegen, das ich schon mit 14 in ein weit entferntes Internat zur Schule ging. Dort lernte ich die Freundin meines Lebens kennen. Wir versprachen uns als Trauzeugen, Patentante der Kinder und wollten zusammen alt werden. Bis heute ist alles davon eingetreten, mehr noch, es ist meine seelenverwandte Schwester und ihre Eltern wurden zu meinen Pflegeeltern. Der Halt in meinem Leben damals und heute neben meinem jetzigen Mann und den Kindern.

Nach einigen Stationen begann ich eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Ein Beruf, den meine leibliche Mutter für mich ausgesucht hatte in einem Betrieb unter „streng katholischem“ Regiment- dem Opus Dei. Zunächst schien es gesittet abzulaufen, alles andere stellte sich später anders raus. Gestärkt durch die Familie meiner seelenverwandten Schwester konnte ich mich dem lösen und fand meinen neuen heutigen Heimatort. Im Jahr 91 lernte ich dann meinen ersten Mann kennen und wir heirateten im darauffolgenden Jahr und sollten auch bald unser erstes Kind in den Händen halten. Ein weiteres Kind folgte zwei Jahre später, das dritte Kind drei Jahre später und wie sollte es anders sein , das vierte Kind vier Jahre später. Zu dem Zeitpunkt kriselte es in unserer Ehe schon an vielen Ecken. Lange habe ich alles erdenklich mögliche getan um die Ehe zu retten. Schließlich hatte ich einmal Ja gesagt für gute und schlechte Zeiten und da war auch die Verantwortung für die Kinder. Aber genau das war der Grund, warum ich mich gegen die Ehe entschied. Meine Kinder wären daran kaputt gegangen. Nachdem ich 3 Jahre mit meinen Kindern das Leben alleine meisterte und mich wunderbar gefühlt habe, sollte sich bald der Mann meines Lebens vorstellen. Ich sagte immer: „ Wenn ein gut aussehender junger Mann in der Blüte seines Lebens alles haben könnte und eine Familie gründen könnte, ganz von vorne, aber mich Frau mit vier Kindern nimmt, dann muss man dieses Glück mit beiden Händen festhalten.“ Gesagt getan! Auch mein Mann hat einen Sohn, zudem es einen intensiven Kontakt gibt- auch zu der Kindsmama. Nach 3 Jahren des Zusammenseins heirateten wir und was Besseres hätte mir wirklich nicht passieren können. Auch die Kinder sehen das so, denn sie möchten sich von meinem Mann adoptieren lassen. Glückwunsch- alles richtig gemacht!

Beruflich habe ich zwischenzeitlich viele Jobs gemacht, angefangen als Reinigungskraft und Haushaltshilfe, arbeitet ich einige Jahre in einer Bäckereifiliale. Diese Filiale würde dann aufgelöst und ich begann bei einem Schulcatering, die dafür sorgten, das es in den Pausen leckere Snacks, belegte Brötchen und gutes Mittagessen gab. Schnell hatte ich in einer Schule dann die Teamleitung übernommen und bald darauf bekam ich junge Menschen in mein Team, die integrativ begleitet werden mussten. Nebenbei arbeitete ich dann noch für einige Stunden im Ganztag an der selben Schule. Sehr lange hat mich diese Art der Arbeit erfüllt bis ich merkte, das ich daraus noch mehr machen kann. Es dauerte nicht lange und ich übernahm die amtliche Betreuung von dem jungen Mädchen in meinem Betrieb. Das war aber nur der erste Schritt. Immer mehr interessierte ich mich für die Menschen dahinter. Ich wollte die Kinder nicht mit Nahrung versorgen, sondern mit Herzwärme und Seelenfutter. Somit begann ich ein Fernstudium zur psychologischen Beraterin und beendete dies vor zwei Jahren. Ein Berufswechsel stand an und was da lag da näher als mit Kindern zu arbeiten. Jetzt bin ich als Integrationsfachkraft tätig und das gibt mir soviel. Viele zusätzliche Seminare habe ich absolviert und ganz liebe Menschen kennengelernt.

Alles in allem kann ich mich nicht beklagen, auch wenn es nach wie vor immer wieder kleine und größere Hürden zu überwinden gibt. Aber Aufgeben war nie mein Motto, auch wenn ich manches mal müde wurde und auch in depressive Phase gerutscht bin. Manches Loch war schon sehr tief und dunkel, aber ich war und bin schon immer ein optimistischer und lebenslustiger Mensch gewesen. Ich liebe es mit meiner Familie zusammen zu sein, mich mit Freunden zu treffen und zu feiern. Eines meiner größten Leidenschaft ist das Schützenfest. Auch wir waren schon Königspaar und haben es genossen. Ich lese gerne, gehe gerne und viel spazieren und wandern, besonders im Wald. Ich liebe unsere Tiere, zwei Katzen und einen Hund. Und glaubt mir, ich hatte mal richtig Angst vor Hunden.

Zu vielen Dingen „Über Mich“ werde ich detailliert noch im Blog schreiben. Auch über das, was mich und meine Familie am meisten derzeit beschäftigt und uns momentan viel abverlangt: eine der beschissensten Krankheiten überhaupt- der Krebs!!! Leider ist meine Sis , so nenne ich meine seelenverwandte Schwester, davon betroffen und eigentlich die ganze Familie. Wir hätte das nicht gebraucht um zu beweisen, dass das Band der Liebe zwischen uns niemals gebrochen wird. Es ist alles nicht erklärbar und auch nicht zu verstehen, aber wir lernen damit umzugehen, so gut es uns möglich ist, denn nur so kann man damit umgehen. Wir stützen uns und wir leben einfach weiter!! Weil es so wichtig ist!!!

So viel „Über Mich“ geschrieben. In der Hilfsbanderole stand: Erzähle ein wenig über dich. Ein wenig- das ist mir ja gut gelungen- räusper ! Danke für Jeden, der es bis zu Ende gelesen hat.

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4 Kommentare zu „Über Mich

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